Infrastruktur

Bahn wird Versprechen bei Baustellen nicht einhalten

Das Schienennetz in Deutschland ist marode. Bei den Baustellen ist die Bahn im Verzug.

© Sebastian Gollnow/dpa

Die Deutsche Bahn wird ein zentrales Versprechen bei den sogenannten Generalsanierungen ihrer wichtigsten Strecken in einigen Fällen nicht einhalten. Zuletzt versprach die Bahn, dass nach einer solchen Baumaßnahme mit monatelanger Totalsperrung fünf Jahre lang nicht erneut auf den Strecken gebaut wird. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur erwägt die Bahn aber bereits zahlreiche Baustellen, die dieses Versprechen brechen werden.

Ein Grund dafür ist nach dpa-Informationen die Leit- und Sicherheitstechnik. Sofern noch nicht geschehen, werden die Strecken bei einer Generalsanierung mit elektronischen Stellwerken ausgestattet. Eigentlich soll die Inbetriebnahme am Ende der Bauzeit erfolgen. Für einige Strecken hat die Bahn der Branche aber nun mögliche Baustellen angemeldet, um die Inbetriebnahme erst einige Monate später vorzunehmen.

Eine spätere Inbetriebnahme der elektronischen Stellwerke dürfte jeweils zu rund einer Woche mit neuen Einschränkungen für die Reisenden führen - sofern danach dann alles funktioniert. Die Bahn muss die Branche über solche Baupläne informieren, auch wenn sie sich schlussendlich für eine andere Lösung entscheidet.

Nach dpa-Informationen wurden auch einige Baumaßnahmen angemeldet, die zu deutlich längeren Sperrungen führen könnten. Auf Anfrage hieß es von der Deutschen Bahn, dass regelmäßige Instandhaltungsarbeiten ebenso durchzuführen seien wie auch die kontinuierliche Pflege und der Rückschnitt der Vegetation entlang der Strecken. Gleichzeitig sind Sperrpausen möglich, um Neu- und Ausbauprojekte, die an einen generalsanierten Streckenabschnitt angrenzen, wie geplant umzusetzen, sagte ein Bahn-Sprecher.