Bemühungen um Waffenruhe im Gaza-Krieg
Der Krieg im Gazastreifen droht sich auszuweiten.
Während sich Israels Militär auf die Einnahme der Stadt Gaza vorbereitet, unternehmen Vermittler laut Medienberichten neue Anstrengungen zur Beendigung des Krieges. Neben den USA bemühten sich auch Katar und Ägypten intensiv um eine Wiederaufnahme der indirekten Gespräche zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas, berichteten israelische Medien. Der US-Geschäftsmann Bishara Bahbah, der in den vergangenen Monaten an Kontakten zwischen den USA und der Hamas beteiligt war, rief beide Kriegsparteien zur sofortigen Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.
Eine Ausweitung des Krieges werde nur die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen erhöhen und das Leben der Geiseln in der Gewalt der Hamas gefährden, sagte Bahbah im Gespräch mit der «Jerusalem Post». Er gilt als Vertrauter von US-Präsident Donald Trump. «Israel befindet sich in einer Situation, in der es nicht sein will», sagte Bahbah der Zeitung. «Die israelische Öffentlichkeit möchte nicht sehen, dass israelische Soldaten im Gazastreifen getötet werden. Und die Lage für die Palästinenser ist unhaltbar.»
Israels neuer Kriegsplan sieht laut Ministerpräsident Benjamin Netanjahu neben der Einnahme der Stadt Gaza auch die Zerschlagung der Hamas in den zentralen Flüchtlingslagern des Gazastreifens vor. «Angesichts der Weigerung der Hamas, ihre Waffen niederzulegen, bleibt Israel keine andere Wahl, als den Job zu Ende zu bringen und die Niederlage der Hamas abzuschließen», hatte Netanjahu am Sonntag ausländischen Journalisten gesagt. Dies sei «der beste Weg, den Krieg zu beenden – und der beste Weg, ihn rasch zu beenden».
US-Präsident Trump sagte nach Angaben des US-Nachrichtenportals «Axios», er glaube nicht, dass die Hamas «in der derzeitigen Situation die Geiseln freilassen wird». In einem kurzen Telefoninterview mit «Axios» habe sich Trump zwar nicht dazu äußern wollen, ob er Israels geplante Ausweitung des Krieges unterstütze. Trump scheine jedoch Netanjahus Argumentation zuzustimmen, dass mehr militärischer Druck auf die Hamas erforderlich sei, schreibt «Axios».
In Anspielung auf das Massaker der Hamas und anderer Terrorgruppen am 7. Oktober 2023 in Israel sagte Trump dem Portal: «Erinnert euch an den 7. Oktober, erinnert euch an den 7. Oktober». Dabei waren etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt worden. Es war der Auslöser des Krieges. Seither wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza mehr als 61.000 Menschen getötet. Die kaum überprüfbare Zahl unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.