Mascha Schilinski soll Oscar für Deutschland holen

Das Drama „In die Sonne schauen“ soll ins Rennen für den Auslands-Oscar gehen.

Die Berlinerin Mascha Schilinski geht mit ihrem Drama «In die Sonne schauen» ins Rennen um den Auslands-Oscar. Ihr Film wurde als deutscher Beitrag ausgewählt, wie German Films, die Auslandsvertretung des deutschen Films, in München mitteilte. Er setzte sich gegen vier weitere Bewerberfilme durch.

Mit ihrer Entscheidung schickt die Jury einen formal experimentellen Film ins Rennen, der bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes bei der internationalen Kritik sehr gut ankam. Dort hatte «In die Sonne schauen» den Preis der Jury gewonnen.

Die Entscheidung bedeutet noch nicht, dass Schilinski auch tatsächlich für einen Oscar nominiert wird. Das entscheidet sich final im Januar.

Ihr Film handelt von vier jungen Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten auf einem Bauernhof in der Altmark leben. Die Berlinerin Schilinski erzählt im Film von häuslicher Gewalt, verdrängten Sehnsüchten oder vererbten Traumata, die die vier Frauen erleben.

Die Regisseurin hat einen poetischen Film gedreht, der in Bildern erzählt und keiner linearen Geschichte folgt. Erinnerungen und Sinneseindrücke verschwimmen miteinander.

Durch wiederkehrende Motive und besondere Klänge werden die Geschichten der vier Frauen miteinander verbunden. Die Kamera bleibt oft in der Perspektive der Mädchen, blickt durch Schlüssellöcher oder angelehnte Türen.

Unter anderem spielen Hanna Heckt, Lea Drinda, Lena Urzendowsky und Laeni Geiseler mit. Der Film wurde in Arendsee in der Altmark gedreht.

«In die Sonne schauen» sei ein Werk «von seltener Dringlichkeit, meisterlich inszeniert, poetisch, universell, mutig», hieß es in der Begründung der Jury. Über ein Jahrhundert hinweg verwebe der Film die Leben von vier Frauen, die gegen Enge, Gewalt und gesellschaftliche Zwänge kämpfen.

Schilinski teilte mit: «Im Namen des ganzen Teams möchte ich mich dafür bedanken, dass "In die Sonne schauen" die große Ehre zuteilwird, Deutschland bei den Oscars vertreten zu dürfen.» Der Preis der Jury beim diesjährigen Filmfestival Cannes für ihren Film stehe dafür, «dass es sich lohnt, an die eigene künstlerische Vision zu glauben. Und dafür, dass man sich selbst treu bleiben kann – wenn man die richtigen Weggefährten findet.»