Vor Gipfel in Den Haag

Rom stellt Existenzberechtigung der Nato infrage

Rom gehört zu den Gründungsmitgliedern der westlichen Verteidigungsallianz. Aber jetzt zieht einer d

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Rom gehört zu den Gründungsmitgliedern der westlichen Verteidigungsallianz. Aber jetzt zieht einer der wichtigsten Minister von Regierungschefin Meloni das Bündnis in Zweifel.

Gründungsmitglied Italien stellt kurz vor dem nächsten Nato-Gipfel die westliche Verteidigungsallianz grundsätzlich infrage. Verteidigungsminister Guido Crosetto sagte in der norditalienischen Stadt Padua: «Die Nato hat keine Existenzberechtigung mehr.» Die Zeiten hätten sich geändert. «Die USA und die EU sind nicht mehr das Zentrum der Welt. Die Nato muss sich den veränderten Zeiten anpassen.» Um weiterhin Frieden und gegenseitige Verteidigung zu garantieren, müsse sie mit dem globalen Süden zusammenarbeiten.

Als eines von zwölf Ländern gehört Italien dem Nordatlantikpakt seit dessen Gründung 1949 an. Mitte kommender Woche treffen sich die inzwischen 32 Nato-Mitglieder im Beisein von US-Präsident Donald Trump zu einem Gipfel in Den Haag. Crosetto ist ebenso wie Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Mitglied der rechten Regierungspartei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) und gilt als enger Vertrauter.