US-Schlag gegen Drogen – eskaliert Streit mit Venezuela?
Es hatte sich angedeutet, dass die USA mit Militärgewalt gegen den Drogenhandel vorgehen wollen.
Die USA haben einen Militärschlag in der Südkaribik ausgeführt. Präsident Donald Trump feierte das öffentlich als Erfolg und postete Videoaufnahmen, wie ein Boot, das aus Venezuela mit Drogen an Bord ausgelaufen sein soll, zerstört wird. Es gibt nach US-Angaben elf Tote, Trump nennt sie «Terroristen». Was passiert jetzt?
Es ist auf einem Tiefpunkt. Seit Jahren gibt es Spannungen, sie sind jüngst größer geworden. Die Trump-Regierung erhöhte die Belohnung auf bis zu 50 Millionen Dollar (rund 43 Millionen Euro) für Informationen, die zur Festnahme des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro führen. Die USA werfen ihm Verstoß gegen die US-Drogengesetze vor. Maduro bringe tödliche Drogen - Kokain - und Gewalt in die USA. Die Vereinigten Staaten zweifeln die Wahl 2024 in Venezuela an - der autoritär regierende Maduro hatte sich trotz einer von Betrugsvorwürfen begleiteten Wahl, landesweiter Proteste und internationaler Kritik für eine dritte Amtszeit bis 2031 vereidigen lassen.
Der militärische Angriff auf ein mutmaßliches Schmugglerboot in der Karibik stellt zumindest eine neue Eskalationsstufe dar. Es könnten von US-Seite weitere Schläge erfolgen.
Maduro bezeichnet die US-Militärpräsenz in der Karibik als «größte Bedrohung» seit einem Jahrhundert. Er warnte die USA vor einer Intervention in dem südamerikanischen Land und drohte im Falle eines Angriffs mit bewaffnetem Widerstand. «Wenn Venezuela angegriffen würde, würden wir sofort zum bewaffneten Kampf zur Verteidigung unseres Territoriums übergehen», sagte er. Zuletzt verlegte die Regierung Tausende Soldaten an die Grenze zu Kolumbien und rekrutierte neue Mitglieder für die paramilitärischen Milizen.