Zu wenig Medizinstudienplätze gegen Ärztemangel
Reichen die Medizinstudienplätze, um den Fachkräftemangel zu beheben?
Beim Angebot von Medizinstudienplätzen gibt es einer Studie zufolge enorme Unterschiede unter den Bundesländern und insgesamt zu wenig angehenden Nachwuchs, um den Ärztemangel zu beheben. Zu dem Ergebnis kommt eine Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Sie stellt zugleich heraus, dass Länder, die mehr Medizinstudienplätze bereitstellten, auch bei der ärztlichen Versorgung profitieren.
Das Medizinstudium gehöre zu den beliebtesten Fächern bei Studieninteressierten in Deutschland - und zugleich sei hier ein Platz besonders schwer zu ergattern, hieß es vom CHE in Gütersloh. So konnten zum Wintersemester 2024/25 rund 10.000 Erstsemester einen Medizinstudienplatz an einer Hochschule ergattern. Etwa 20.000 Bewerbende gingen leer aus.
Bei den Medizinstudienplätzen im Verhältnis zur Einwohnerzahl sind die Länderunterschiede erheblich. In Brandenburg und Bremen gebe es bislang gar kein staatliches Studienangebot für angehende Ärztinnen und Ärzte, bemängelt die CHE-Analyse. In Brandenburg solle aber die neu gegründete Medizinische Universität Lausitz im Wintersemester 2026/27 den Betrieb aufnehmen.
Schaut man auf das Studienjahr 2024, so konnten im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen demnach mit 2.334 Erstsemestern die meisten Personen mit Humanmedizin beginnen. Bezogen auf die Einwohnerzahl bedeutet das laut Untersuchung einen Anteil von 13 Medizin-Studienplätzen je 100.000 Einwohner. Das bedeute eine mittlere Postion zusammen mit Baden-Württemberg und Thüringen.
Im Saarland und in Mecklenburg-Vorpommern seien es pro 100.000 Einwohner hingegen anteilig 29 beziehungsweise 26 Medizinstudienplätze für Studienanfänger gewesen, die beiden Länder liegen vorn. Auch in Sachsen-Anhalt, Hamburg sowie in Hessen und Berlin sehe es vergleichsweise gut aus.