Es bedurfte eines heftigen Bebens, um Afghanistan für einen kurzen Moment zurück ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Das von Armut, Gewalt und der tödlichen Ideologie der Taliban gepeinigte Land erleidet nun auch den Verlust von mehr als 1000 Menschen, die dem Erdstoß im Osten Afghanistans zum Opfer fielen.
Es ist, als jagte am Hindukusch eine Heimsuchung die nächste. Und die Welt nimmt davon kaum Notiz.
„Die Ereignisse in Afghanistan sind weitgehend von unseren Fernsehbildern und aus den Nachrichten verschwunden“, sagt Annalena Baerbock am Donnerstagmittag. Die Außenministerin hat zur Pressekonferenz ins Auswärtige Amt geladen, zu einer „Halbjahresbilanz zum Aktionsplan Afghanistan“.
Der Titel verheißt Fortschritt und Regsamkeit. Doch Baerbocks fast viertelstündiges Statement ähnelt mehr einer Trauerrede als einem Fortschrittsbericht.