Wenige wissen besser Bescheid über die Lage im Iran als Natalie Amiri. Sie ist Deutsch-Iranerin, erfolgreiche Journalistin, Buchautorin und Fernsehmoderatorin. Aktuell ist sie Moderatorin des ARD-Weltspiegels. Von 2015 bis 2020 hat sie das ARD-Büro in Teheran geleitet und von dort aus kritisch über das Regime berichtet – bis es für sie zu gefährlich wurde. Sie selbst erzählt, dass sie mehrfach verhaftet und verhört wurde und ihr die Regierung verbietet, das Land wieder zu betreten. Doch das hält die Journalistin nicht davon ab, sich weiter intensiv mit dem Iran zu befassen.
Teheran unter israelischem Beschuss, 13.06.2025 © ImagoIm Pioneer-Interview mit Chelsea Spieker sagt Amiri über die Situation in den Straßen von Teheran:
Solche leeren Straßen habe ich nicht einmal mitten in der Nacht in Teheran gesehen.
Wie stark ist die Zivilbevölkerung in Gefahr? Ausweislich aller Aussagen geht es Israel ja um etwas anderes:
Es ist jetzt etwas anderes als das, was wir in Gaza gesehen haben. Die zivilen Opfer sind sehr viel geringer, weil Israel wirklich zum Ziel hat, dieses Regime sehr zu schwächen.
Ist eine solche Unsicherheit nicht auch eine Chance für ein Aufbegehren der Gesellschaft? Amiri sagt:
Jetzt ist nicht der Moment, um auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren.