Höchststand antisemitischer Vorfälle: Zu diesem Befund kam der Bundesverband RIAS („Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus“) in seinem Bericht für das Jahr 2024.
8.627 Vorfälle insgesamt – das ist ein Anstieg von 77 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Jeden Tag ereignen sich in Deutschland somit im Schnitt 24 Fälle von Antisemitismus.
Jeder vierte Vorfall ereignete sich mit einem anti-israelischen Hintergrund.
Allerdings zählten die Experten auch noch nie so viele Fälle mit rechtsextremem Motiv.
Benjamin Steinitz, der geschäftsführende Vorstand von RIAS, warnte:
Von links nach rechts: Ron Dekel, Präsident der Jüdischen Studierendenunion Deutschland, Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland, Bianca Loy und Benjamin Steinitz vom Bundesverband RIAS e.V. © imagoDebatten darüber, was Antisemitismus ist und was nicht, nehmen mehr Raum ein als Empathie mit Jüdinnen und Juden.
Er mahnte an, die Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance, kurz IHRA, zu verwenden. Die Linke hatte zuletzt auf ihrem Parteitag mit einer knappen Mehrheit für eine andere Antisemitismus-Definition gestimmt und damit viel Kritik auch aus den eigenen Reihen erregt. Steinitz appellierte:
Hören Sie auf, Antisemitismus durch politische Erklärungen wegzudefinieren und dadurch die Perspektive jüdischer Organisationen zu marginalisieren.