IAA

Auto-Bosse stellen Verbrenner-Aus in Frage

08.09.2025
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Die europäische Autoindustrie stellt das geplante Verbrenner-Aus 2035 vor der IAA infrage.

Die Sorge der Autoindustrie: Batterie-Abhängigkeit von China. Mercedes-CEO Ola Källenius und Schaeffler-Antriebsvorstand Matthias Zink argumentieren im Gespräch mit dem Handelsblatt, dass ein vollständiger Umstieg auf Elektromobilität bis 2035 die europäische Industrie in eine strategische Abhängigkeit von China treiben könnte. Besonders in der Batteriewertschöpfung dominieren chinesische Anbieter wie CATL und BYD den Weltmarkt.

Hintergrund: In einem gemeinsamen Schreiben letzte Woche an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordern die Verbände ACEA (Automobilhersteller) und CLEPA (Zulieferer) Technologieoffenheit. Unterzeichnet wurde das Schreiben von Källenius und Zink.

Schreiben der Verbände ACEA und CLEPA an Ursula von der Leyen

Die konkreten Forderungen des Schreibens:

  1. CO2-Ziele realistisch anpassen – Die strikten Vorgaben für 2030/2035 seien in der jetzigen Form nicht erfüllbar.

  2. Technologieoffenheit sichern – Nicht nur E-Autos, sondern auch Hybride, effiziente Verbrenner, Wasserstoff- und E-Fuels sollen als Lösungen für die Dekarbonisierung des Verkehrs gelten. Heißt: Ende des Verbrenner-Verbots.

  3. Stärkere Nachfrageanreize schaffen – Kaufprämien, Steuererleichterungen und niedrigere Strompreise, um Anreize für E-Autos zu setzen. Denn: Der aktuelle Neuwagen-Marktanteil in der EU von E-Autos liegt bei nur 15 Prozent bei Pkws, neun Prozent bei Vans und 3,5 Prozent bei Lkws.

Fazit: Die E-Revolution kommt, aber langsamer. Politik, die das ignoriert, muss die bittere Lernerfahrung der Wärmepumpe wiederholen, als aus Neugier Ablehnung und aus Ablehnung Verweigerung wurde.

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