Die deutsche Wirtschaft ist im Frühjahr stärker geschrumpft als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im ersten Quartal hatte es noch ein kleines Plus von 0,3 Prozent gegeben.
Treiber des Rückgangs:
Bau: –3,7 Prozent
Verarbeitendes Gewerbe: –0,3 Prozent
Investitionen: –1,4 Prozent
Exporte: –0,1 Prozent
Importe: +1,6 Prozent
Einziger Stabilisator war der Konsum. Die Ausgaben insgesamt stiegen um 0,3 Prozent. Private Haushalte gaben zwar nur 0,1 Prozent mehr aus, der Staat erhöhte seine Ausgaben jedoch um 0,8 Prozent. Zum Vorjahresquartal ergibt sich ein gemischtes Bild: preisbereinigt lag die Wirtschaftsleistung 0,2 Prozent niedriger, preis- und kalenderbereinigt dagegen 0,2 Prozent höher.
Eine Infografik mit dem Titel: BIP schrumpft im 2. Quartal 2025
Veränderung gegenüber dem Vorquartal seit 2023
Im europäischen Vergleich fiel Deutschland zurück. Spanien wuchs um 0,7 Prozent, Frankreich um 0,3 Prozent, die EU insgesamt um 0,2 Prozent. Nur Italien meldete ebenfalls ein Minus, das mit –0,1 Prozent aber milder ausfiel.
Die Bundesbank erwartet auch im Sommerquartal keine Erholung: schwache Aufträge, trüber Welthandel und eine niedrige Auslastung belasten die Konjunktur weiter.