US-Attentat

Tatverdächtiger im Fall Charlie Kirk gefasst

11.09.2025
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Nach dem tödlichen Attentat auf den US-amerikanischen Aktivisten und Trump-Verbündeten Charlie Kirk ist nun ein Tatverdächtiger festgenommen worden. US-Präsident Donald Trump erklärte am Freitag gegenüber dem Nachrichtensender Fox News, der Täter sei „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ gefasst. Und weiter:

Jemand, der ihm sehr nahe steht, hat ihn verraten.

Der Verdächtige befinde sich nun in Polizeigewahrsam.

Was passiert war: Kirk wurde am Mittwoch bei einer Veranstaltung auf einem Universitätscampus im US-Bundesstaat Utah angeschossen. Auf dem Weg ins Krankenhaus erlag er seinen Verletzungen. Kirk veranstaltete im Rahmen seiner „American Comeback Tour“ eine Debatte unter dem Motto „Beweise mir das Gegenteil“.

Charlie Kirk kurz vor dem Attentat an der Utah Valley University, 10.09.2025 © dpa

Die mutmaßliche Tatwaffe wurde am Donnerstagmorgen in einem angrenzenden Waldstück gefunden. Nach Angaben des Wall Street Journal handelt es sich um ein älteres Jagdgewehr, in dem sich Munition mit Gravuren von „transgender und antifaschistischer Ideologie“ befunden habe.

Politiker beider Parteien verurteilten den Angriff auf Kirk. Auf Truth Social ordnete Trump an, landesweit alle US-Flaggen bis Sonntagabend auf halbmast zu setzen und schrieb:

Der große und legendäre Charlie Kirk ist tot. Niemand verstand die Jugend der Vereinigten Staaten besser als Charlie. Er wurde von ALLEN geliebt und bewundert, besonders von mir, und nun ist er nicht mehr unter uns. Melanias und mein Mitgefühl gilt seiner wunderbaren Frau Erika und seiner Familie. Charlie, wir lieben dich!

Außerdem meldete sich der US-Präsident mit einer Videobotschaft aus dem Oval Office. Darin sagte er:

Es ist längst überfällig, dass alle Amerikaner und die Medien sich der Tatsache stellen, dass Gewalt und Mord die tragische Folge davon sind, wenn man diejenigen, mit denen man nicht einer Meinung ist, verteufelt.

Eine Mitschuld für das Attentat sieht er bei den „radikalen Linken“. Deren Rhetorik sei direkt verantwortlich für den Terrorismus, den wir in unserem Land erleben. Der US-Präsident versprach, „jeden zu finden, der zu dieser Gräueltat und anderer politischer Gewalt beigetragen hat.“ Zusätzlich verkündete Trump, Kirk posthum mit der „Presidential Medal of Freedom“, der höchsten zivilen Auszeichnung der USA, zu ehren.

Konservativer Influencer: Charlie Kirk war der Gründer der Organisation Turning Point USA, die sich auf die politische Beeinflussung junger Menschen im Sinne einer konservativen, religiösen Ideologie konzentriert. Mit Erfolg: Auf Instagram folgen Kirk mehr als sieben Millionen Menschen. Er moderierte zudem die Charlie Kirk Show, eine tägliche Radioshow, die nach eigenen Angaben täglich mehr als eine halbe Million Mal heruntergeladen wird.

Donald Trump und Charlie Kirk in Arizona, 22.12.2024 © Imago

Kirk sprach regelmäßig bei Veranstaltungen der Republikaner und unterstützte Donald Trump im Wahlkampf. Eines seiner Kampfthemen: Die Schusswaffengesetze in den USA. Noch im April hielt er eine Brandrede:

Eine bewaffnete Bevölkerung hat ihren Preis und das ist Teil der Freiheit. Ich denke, es lohnt sich, leider jedes Jahr einige Todesfälle durch Schusswaffen in Kauf zu nehmen, um unsere anderen von Gott gegebenen Rechte zu schützen.

Charlie Kirk vor seiner Rede an der Utah Valley University, 10.09.2025 © dpa

Aufruhr im Kongress: Im zeitgleich tagenden Repräsentantenhaus in Washington sorgte die Meldung des Anschlags für tumultartige Szenen. Nach einer gemeinsamen Schweigeminute entbrannte ein lautstarker Streit über ein Gebet für Kirk. Republikanische Abgeordnete unterstellten den Demokraten eine Mitverantwortung am Attentat. Unter den republikanischen Abgeordneten und Mitgliedern der Trump-Administration befinden sich viele Freunde von Kirk. Beobachter befürchten, dass sein Tod die politische Spaltung im Land weiter beschleunigt.

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