Der Regisseur und Intendant Claus Peymann ist am Mittwoch im Alter von 88 Jahren gestorben. Oft bezeichnet als „Theaterpapst“ prägte er über viele Jahre die großen deutschsprachigen Theaterinstitutionen und arbeitete mit Autoren wie Peter Handke, Thomas Brasch und Elfriede Jelinek zusammen. Nach langer, schwerer Krankheit starb er nun in seinem Haus in Berlin-Köpenick.
Fast 100 Jahre deutsche Theatergeschichte: Nach Stationen in Stuttgart und Bochum trieb es Peymann 1986 als Direktor an das berühmte Wiener Burgtheater, wo er sich aufgrund seiner kritischen Betrachtung des Österreichs der Nachkriegszeit oftmals heftiger Kritik der Presse ausgesetzt sah.
Das Erbe seiner 13 Jahre am wichtigsten österreichischen Theater beschrieb der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen gestern Abend so:
Claus Peymann © imagoÜber lange Jahre hat Claus Peymann auf den deutschsprachigen Bühnen nicht nur Theatergeschichte, sondern Geschichte geschrieben.
Aus Wien ging er 1999 schließlich an das ehemalige Brecht-Theater, das heutige Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm. Nach 18 Jahren als dessen Intendant resümierte er in seiner Abschiedsrede 2017, damals im Alter von 80 Jahren, den Kern vom Kern seines Berufslebens:
Das Entscheidende am Theater ist die Liebe.