Schienenverkehr

Deutsche Bahn: Etwa fünf Jahre Verspätung

18.06.2025
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Deutlich länger als vorgesehen: Die Modernisierung von mehr als 40 viel befahrenen Bahnstrecken in Deutschland wird wohl erst Mitte der 30er Jahre abgeschlossen. Die Deutsche Bahn hatte ursprünglich geplant, sämtliche Projekte bis Anfang 2030 fertigzustellen. Das geht aus einem Schreiben der für die Infrastruktur zuständigen Tochter DB InfraGo an andere Verkehrsunternehmen hervor.

Die Begründung: Es sei wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Kapazitätsbeschränkung, Leistungsfähigkeit der Bauindustrie und dringenden Investitionsbedarfen ins Flächennetz zu wahren. Im Papier heißt es daher:

In Absprache mit der neuen Bundesregierung planen wir daher die Anzahl der Generalsanierungen auf vier bis fünf pro Jahr anzupassen.

Die Folge: Die insgesamt 42 sogenannten Generalsanierungen werden erst Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen sein. Derzeit erarbeite die InfraGo auf Basis von Rückmeldungen aus der Bau- und Bahnbranche einen Anpassungsvorschlag, „der auch eine zeitliche Streckung der Korridore beinhalten kann“.

Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums sagte:

Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, schauen wir uns das Korridorsanierungskonzept genau an und schärfen, wo nötig, nach.

Warum das wichtig ist: Die Modernisierung der stark befahrenen Streckenkorridore gilt als zentraler Baustein, um das marode Schienennetz auf Vordermann zu bringen. Die insgesamt 42 Strecken werden dafür für jeweils rund sechs Monate voll gesperrt und rundum saniert – teils mit Vollsperrungen und erheblichen Einschränkungen für Fahrgäste und Gütertransport.

  • Den Anfang machte im vergangenen Jahr die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim.

  • In diesem Jahr ist die Strecke zwischen Hamburg und Berlin dran.

Der weitere Zeitplan bleibt unklar – doch auch die Wettbewerber der Deutschen Bahn im Güterverkehr halten eine Überarbeitung für notwendig und den bisherigen Zeitplan für zu ambitioniert.

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Veröffentlicht von Christian SchlesigerClaudia Scholz.

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