Verteidigung

Deutsche Panzerbrigade in Litauen aufgestellt

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 © dpa

Bei seiner Litauen-Reise hat Bundeskanzler Friedrich Merz an der feierlichen Indienststellung der „Panzerbrigade 45“ der Bundeswehr teilgenommen. Die Brigade ist der erste dauerhaft im Ausland stationierte Verband in der Geschichte der Bundeswehr.

Die Fakten:

  • Die Panzerbrigade 45 soll dauerhaft bis zu 5.000 Soldaten umfassen,

  • ihren Hauptstandort in Rudninkai nahe der Grenze zu Belarus haben und

  • bis 2027 voll einsatzfähig sein.

Die Soldaten und ihre Familien sollen in Vilnius und Kaunas leben, wo Schulen und Kindergärten errichtet werden.

Das Signal: Deutschland geht entschlossene Schritte zur militärischen Verteidigung im Nato-Bündnis. An Merz' Seite stehen Verteidigungsminister Boris Pistorius und Hessens Ministerpräsident Boris Rhein.

Auch rhetorisch fuhr Merz schwere Geschütze auf. Er unterstrich die Verteidigungsbereitschaft Deutschlands und der Nato:

Wer einen Verbündeten bedroht, muss wissen, dass das gesamte Bündnis gemeinsam jeden Zentimeter des Nato-Territoriums verteidigen wird.

Pistorius pflichtete ihm bei:

Es kann und darf keinen Zweifel geben, dass wir unsere Verpflichtungen erfüllen werden.

Merz sprach zudem vom Beginn einer „neuen Ära“ für die Bundeswehr und bekräftigte sein Ziel, sie zur stärksten konventionellen Armee Europas zu machen:

Das ist dem bevölkerungsreichsten und wirtschaftsstärksten Land Europas angemessen.

Außerdem unterstütze er die Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sowie zusätzliche Mittel für militärische Infrastruktur.

Warum Litauen für die Nato strategisch wichtig ist: Litauen grenzt an Belarus und die russische Exklave Kaliningrad – beide geopolitisch eng mit Russland verbunden. Zwischen Litauen und Polen verläuft die strategisch bedeutsame „Suwalki-Lücke“, ein schmaler Korridor, über den Russland das Baltikum vom Rest der Nato abschneiden könnte.

Die deutsche Präsenz stärkt die Verteidigungsfähigkeit des Baltenstaates, dessen Armee aktuell nur rund 15.000 Soldaten umfasst. Seit Beginn des Ukraine-Krieges und angesichts der Bedrohung durch Russland rüstet Litauen massiv auf und plant Verteidigungsausgaben von fünf bis sechs Prozent seines Bruttoinlandsprodukts.

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Veröffentlicht von Lennart RoosOzan Demircan.

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Entscheidend sei nun: dass Berlin die versprochene Verlegung einer kriegstüchtigen Brigade bis spätestens 2027 nicht nur einhält, sondern idealerweise vorzieht – „eine Frage der Glaubwürdigkeit“, so Pentz.