Nach seinen ersten 100 Tagen im Amt steht Friedrich Merz in den Umfragen historisch schlecht da. Wären Ende Juli Bundestagswahlen gewesen, hätte die CDU/CSU – so die neuesten Daten von Forsa – seit der Bundestagswahl rund zwei Millionen Stimmen verloren. Wie ist dieser Tiefstwert, auch für Merz persönlich, zu erklären?
Eine Infografik mit dem Titel: Zufriedenheit: Merz hinten
Kanzlerzufriedenheit 100 Tage nach Antritt der Kanzlerschaft.
Darüber spricht Forsa-Chef Prof. Manfred Güllner im Pioneer-Podcast – er ist mit 83 Jahren Deutschlands dienstältester Demoskop. Güllners Analyse:
Merz hat hohe Erwartungen erweckt, indem er eine totale Politikwende ausgerufen hat, in der alles besser wird. Zunächst hatte er höhere Zufriedenheitswerte. Jetzt stürzen sie deutlich ab. Das liegt daran, dass die Leute nicht sehen, dass sich irgendetwas bessert, insbesondere nicht, was die ökonomische Lage anbelangt.
Und weiter:
Forsa-Chef Manfred Güllner zu Gast auf der Pioneer Two, Berlin, 24.02.2025 © Anne HufnaglWir fragen jeden Tag, ob man damit rechnet, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse verbessern oder verschlechtern in Deutschland. Zwei Drittel rechnen damit, dass die wirtschaftlichen Verhältnisse schlechter werden. Man hätte nach den ersten 100 Tagen erwarten können, dass es weniger pessimistische Erwartungen gibt.
Güllners Zwischenfazit zur bisherigen Performance der neuen Regierung:
Nachdem die Ampel sich zerstritten hat, erwartet man jetzt, dass es eine Einheit in der Regierung gibt und der Kanzler das zusammenführt. Das hat Scholz nicht geschafft. Jetzt hat man den Eindruck, dass auch der zehnte Kanzler es nicht schafft.