Neues Mitglied im Club der Euro-Länder: Aus Sicht der Europäischen Kommission kann Bulgarien zum 1. Januar 2026 den Euro einführen. Das EU-Mitgliedsland erfülle die dafür notwendigen Kriterien:
Preisstabilität
Solide öffentliche Finanzen
Stabile Wechselkurse
Akzeptable Staatsverschuldung
Warum das wichtig ist: Ein weiteres Land im gemeinsamen Währungsraum erleichtert Handel und Reisen. Wer Geschäfte macht oder investieren will, muss sich keine Sorgen mehr um Wechselkurse machen. Touristen profitieren, weil sie sich nach einem Euro-Beitritt Bulgariens keine Landeswährung mehr besorgen müssen – was in der Regel mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete den Euro als „ein greifbares Symbol der europäischen Stärke und Einheit“. Die bulgarische Wirtschaft werde dank des Euro stärker werden – mit mehr Handel im Euroraum, ausländischen Direktinvestitionen, Zugang zu Finanzmitteln, hochwertigen Arbeitsplätzen und höheren Realeinkommen.
Aber: Bulgarien gehört zu den ärmeren EU-Ländern und ist beim BIP auch 2024 EU-Schlusslicht – obwohl die Wachstumsraten höher waren als anderswo. Vorläufigen Angaben von Eurostat zufolge lag die Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung in Bulgarien im vergangenen Jahr um 34 Prozent unter dem EU-Durchschnitt.
Fit für den Euro laut EZB: Bulgarien habe seit 2024 – dem ursprünglich vorgesehenen Jahr für den Euro-Beitritt – gute Fortschritte bei den entscheidenden wirtschaftlichen Kennzahlen gemacht. EZB-Chefvolkswirt Philip R. Lane sagte:
Diese positive Bewertung der Konvergenz ebnet den Weg dafür, dass Bulgarien am 1. Januar 2026 den Euro einführen und als 21. EU-Mitgliedstaat dem Euroraum beitreten kann.
Was es jetzt braucht: weitreichende Strukturreformen. Dazu gehöre die Verpflichtung Bulgariens, Korruption weiter einzudämmen, ein unabhängiges und effizientes Justizsystem zu gewährleisten und das Bildungssystem zu verbessern. Wichtig sei auch, dass das Land seine Infrastruktur modernisiere, um das Produktionspotenzial zu steigern.