Nahost

„Fast eine Art Zynismus-Wettbewerb von Hardlinern“

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Seit knapp 25 Jahren lebt Nikodemus Schnabel bereits als Abt in der Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem, der Stadt, die für Christen, Juden und Muslime gleichermaßen Sehnsuchtsort und Schauplatz religiöser Konkurrenz ist.

Im Pioneer-Podcast berichtet er von der Lage vor Ort und warum er die Hoffnung auf eine Lösung des Krieges in Nahost nicht verliert – die eigentlich eine einfache sei. Es sei ein „Ozean von Leid“, der ihn in Israel umgebe:

Familien, deren liebe Menschen als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden und dort immer noch sind. Die Palästinenser in Gaza, für die es um das blanke Überleben geht, um nicht zu verhungern.

Er hat in seiner Zeit in Jerusalem Israelis wie Palästinenser kennengelernt und sagt:

Die Mehrzahl der Israelis und Palästinenser sind großartige, wunderbare Menschen. Zwei Völker, die viel Wert auf Bildung legen, die einen ganz spritzigen Humor haben, egal ob man nach Ramallah geht oder Tel Aviv.

Die Dormitio-Abtei auf dem Zionsberg in Jerusalem © Imago

Die Zweistaatenlösung, sagt er, „ist die einzige Lösung“:

Damit die jüdischen Israelis wirklich Sicherheit haben, mit klaren Grenzen ihres Staates, die sie auch verteidigen können und die Palästinenser Freiheit.

Dazu zitiert er seinen verstorbenen Freund, den ehemaligen jüdisch-israelischen Schriftsteller Amos Oz:

Wir müssen endlich den Kompromiss enttabuisieren.

Und weiter:

Ich bin wirklich genervt von dieser Macho-Attitüde der Politiker, die ich hier erlebe. Es gibt fast eine Art Zynismus-Wettbewerb von den Hardlinern auf beiden Seiten.

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