Frieden

Friedensnobelpreis: Machado trotzt Maduro

Die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado wird zur globalen Symbolfigur für Frieden und Freiheit. Heute wurde ihr der Friedensnobelpreis verliehen. Sie wird trotz Drohungen der autoritären Führung ihres Landes in Norwegen erwartet.
Lea Bentz
10.12.2025
© dpa
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Sie ist die unerschrockene Stimme der venezolanischen Demokratiebewegung – und jetzt auch Nobelpreisträgerin: Die Oppositionsführerin und Menschenrechtsaktivistin María Corina Machado wurde nun mit dem Friedensnobelpreis geehrt – und lässt damit Trumps Wunsch nach der Trophäe ins Leere laufen.

Backstory: Der Nobelpreis zählt zu den renommiertesten Ehrungen für herausragende Leistungen in Wissenschaft, Literatur und im Einsatz für den Frieden. Gestiftet vom schwedischen Erfinder Alfred Nobel, wird er seit 1901 jährlich in sechs Kategorien verliehen. Jede Auszeichnung ist mit elf Millionen schwedischen Kronen – knapp 970.000 Euro – dotiert.

Alfred Nobel © Imago

La Libertadora“die Befreierin: Als älteste von vier Töchtern wuchs María Corina Machado in Venezuelas Hauptstadt Caracas auf, besuchte dort eine elitäre katholische Schule und absolvierte später ein Internat in den USA. Seitdem kämpft sie für Gerechtigkeit: 1992 gründete sie eine Stiftung zur Unterstützung von Waisen. Zehn Jahre später ist sie Mitgründerin des Vereins Súmate („Schließ dich an“), der sich für freie und faire Wahlen einsetzt.

2023 kündigte Machado ihre Präsidentschaftskandidatur für die Wahlen 2024 an und schaffte es, die traditionell zerstrittene Opposition zu einen: Bei den Vorwahlen erhielt sie mehr als 90 Prozent der Stimmen. Ein 15-jähriges Ämterverbot der regierungsnahen Justiz folgte und der Diktator Nicolás Maduro gewann erneut die Wahl – ein Sieg, den die Opposition scharf anzweifelt.

María Corina Machado bei einer Demonstration gegen Präsidenten Maduro, 09.01.2025 © dpa

Leben im Untergrund: Trotz Mord- und Haftdrohungen aus dem engsten Umfeld der Maduro-Regierung blieb die 58-Jährige in Venezuela – und tauchte unter. Seither ist sie oftmals in Videobotschaften vor weißer Leinwand zu sehen oder hält unangekündigte Reden auf der Ladefläche eines Trucks, bevor sie auf einem Motorrad in die Menge verschwindet.

Ich bin da, wo ich am nützlichsten für den Kampf bin.

Die Verleihung fand zur Mittagszeit im Rathaus von Oslo statt. Machado wird trotz Drohungen der autoritären Führung ihres Landes in Norwegen erwartet. Sie werde es zwar nicht zur eigentlichen Preisverleihung schaffen, komme aber nach Oslo, teilte das norwegische Nobelinstitut mit, ohne einen genauen Zeitpunkt ihrer Ankunft zu nennen. Den Preis nahm ihre Tochter für sie entgegen.

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Lea Bentz

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