Nahost

Gaza: Verhandlungsabbruch und Anerkennung

25.07.2025
© Imago
© Imago

Verhandlungen abgebrochen: Die USA und Israel haben ihre Verhandlungsteams für eine Waffenruhe im Gazastreifen aus Katar abgezogen. Die Hamas hätte keine Kompromissbereitschaft gezeigt und sei weder koordiniert noch ehrlich vorgegangen, sagte der US-Sondergesandte Steve Witkoff zu dem Vorgang.

Steve Witkoff, US-Sondergesandter für den Nahen Osten © dpa

Verpasste Chance? Auf dem Verhandlungstisch lag zuletzt ein Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe. Die Hamas hätte im Gegenzug zehn der noch lebenden Geiseln freilassen sollen. Deren Angehörige zeigten sich frustriert über den Abbruch der Verhandlungen. So teilte das Familienforum der Geiseln aus Israel mit:

Es wäre ein weiteres moralisches, sicherheitspolitisches und diplomatisches Versagen in einer endlosen Kette von Versäumnissen.

Frankreich erhöht Druck auf Israel: Am Donnerstagabend kündigte der französische Präsident Emmanuel Macron überraschend an, Palästina als Staat anerkennen zu wollen. Auf X schrieb er:

Ich werde dies im September dieses Jahres vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen feierlich verkünden.

Scharfe Kritik: US-Außenminister Marco Rubio verurteilte den Vorstoß von Macron. Auf X sprach er von einer „rücksichtslosen Entscheidung“, die „nur der Propaganda der Hamas diene“ und den Friedensprozess zurückwerfe. Zudem sei sie „ein Schlag ins Gesicht der Opfer des Hamas-Massakers vom 7. Oktober“.

Auch Israel reagierte mit scharfen Worten. Ebenfalls auf X verurteilte Premierminister Benjamin Netanjahu die Entscheidung:

Ein palästinensischer Staat unter diesen Bedingungen wäre eine Startrampe zur Vernichtung Israels – nicht für ein friedliches Nebeneinander.

Bereits 147 der 193 UN-Mitgliedstaaten erkennen Palästina als Staat an. Der Großteil der westlichen Staaten hingegen, darunter Großbritannien, die USA und Deutschland, lehnt dies bisher ab – solange es keine direkten Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern für eine Zweistaatenlösung gibt.

„Ein Spielfeld für Identitäts-Spielchen“

Alev Doğan im Gespräch mit Jurist Ronen Steinke.

Artikel lesen

Veröffentlicht von Alev Doğan.

Artikel

Empfehlen Sie uns weiter

Sie können diesen Beitrag mit einem Klick auf die entsprechende Schaltfläche teilen.