Erste Schadensbewertung: Der Angriff der USA auf drei iranische Atomanlagen hat das Atomprogramm des Landes offenbar nur um drei bis sechs Monate zurückgeworfen. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf einen vorläufig als geheim eingestuften Bericht des militärischen Geheimdienstes Defense Intelligence Agency (DIA).
US-Präsident Donald Trump hatte ursprünglich gesagt, die Atomanlagen seien durch die Angriffe „ausgelöscht“ worden. In der Nacht zu Mittwoch reagierte er mit scharfer Kritik auf die Berichterstattung über den Report. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er:
Donald Trump auf Truth Social © Trump/Truth SocialAm Rande des Nato-Gipfels betonte er seine Sichtweise über den Iran-Angriff:
Ich glaube, es war eine totale Auslöschung. Ich glaube, sie hatten keine Chance, etwas herauszuholen, weil wir schnell gehandelt haben. Das war eine perfekte Operation.
Der Bericht spricht für sich: Dem DIA zufolge sind zwar die Eingänge zu zwei der Anlagen versiegelt worden, die unterirdischen Gebäude blieben jedoch intakt. Die Geheimdienstler gehen davon aus, dass ein Großteil des angereicherten Uranvorrats bereits vor der Operation „Midnight Hammer“ verlagert worden sei.
Offen ist: ob der Iran versuchen wird, die Programme wieder aufzubauen. Der Iran sei bereit zu neuen Atomverhandlungen mit den USA, sagte Präsident Massud Peseschkian in einem Telefongespräch mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Unterdessen hat das Parlament beschlossen, die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vorübergehend aussetzen, wie der Staatssender IBIB berichtete. Wächterrat und Sicherheitsrat müssen noch zustimmen.