Russland vs. USA: Der ehemalige russische Präsident und stellvertretender Leiter des Sicherheitsrates Russlands, Dmitri Medwedew, hat sich in das Säbelrasseln in Nahost eingeschaltet und sich in ein Fernduell mit Donald Trump begeben. Auf X schrieb Medwedew:
Dmitri Medwedew in der staatlichen Residenz Gorki, außerhalb von Moskau, 26.12.2024 © Imago„Die kritische Infrastruktur des Kernbrennstoffkreislaufs scheint nicht beeinträchtigt worden zu sein oder nur geringfügige Schäden davongetragen zu haben. Die Anreicherung von Kernmaterial – und, wie wir nun offen sagen können, die künftige Herstellung von Kernwaffen – wird fortgesetzt werden. Eine Reihe von Ländern ist bereit, den Iran direkt mit ihren eigenen Kernsprengköpfen zu beliefern.“
Trumps Antwort auf Truth Social:
Rettungseinsatz nach iranischem Angriff in Israel © Imago„Habe ich richtig gehört, dass der ehemalige russische Präsident Medwedew beiläufig das ‚N-Wort‘ (Nuklear!) verwendet und gesagt hat, dass er und andere Länder dem Iran nukleare Sprengköpfe liefern würden? Wenn er das gesagt hat und es bestätigt wird, lassen Sie es mich bitte SOFORT wissen. Das ‚N-Wort‘ sollte nicht so beiläufig verwendet werden. Übrigens, wenn jemand denkt, dass unsere ‚Hardware‘ am Wochenende großartig war, unsere Atom-U-Boote sind bei weitem die stärksten und besten Ausrüstungsgegenstände, die wir haben. Sie sind die mächtigsten und tödlichsten Waffen, die je gebaut wurden.“
Zu heiß geworden: Wenig später ruderte Medwedew zurück: „Zu den Bedenken von Präsident Trump: Ich verurteile den US-Angriff auf den Iran – er hat seine Ziele nicht erreicht. Russland hat jedoch nicht die Absicht, dem Iran Atomwaffen zu liefern, da wir im Gegensatz zu Israel Vertragspartei des Atomwaffensperrvertrags sind. Aber andere Länder könnten dies tun – und genau das wurde gesagt. Wir sollten uns definitiv nicht darüber streiten, wer mehr Atomwaffen hat.“
Auf der anderen Seite des Atlantiks
Während der französische Präsident Emmanuel Macron sich gegenüber Reportern kritisch zu dem US-Angriff im Iran äußerte („Man muss es so sagen, wie es ist: Es gibt keinen legalen Rahmen für diese Schläge.“), zeigte sich Merz auf X loyal.
Und torpediert damit demonstrativ seinen Außenminister Johann Wadephul, der am Sonntagabend noch im ZDF bedauerte: „Bedauerlicherweise hat es jetzt diese militärische Aktion gegeben, die wohl notwendig war aus Sicht der USA.“
Was zuvor geschah
Als Reaktion auf die Angriffe auf seine Atomanlagen hat der Iran US-Militärstützpunkte in Katar attackiert. Laut einer Mitteilung der staatlichen Nachrichtenagentur wurde dabei die Operation mit dem Namen „Verheißung des Sieges“ eingeleitet.
Iran soll Katar vor dem Angriff vorgewarnt haben. Satellitenbilder zeigen zudem, wie das US-Militär Fahrzeuge auf Stützpunkt in Sicherheit brachte. Das bestätigte auch Donald Trump in einem Post auf Truth Social. Dort schrieb er:
Ich möchte dem Iran dafür danken, dass er uns frühzeitig informiert hat, so dass keine Menschen getötet oder verletzt wurden. Vielleicht kann der Iran nun zu Frieden und Harmonie in der Region übergehen, und ich werde Israel mit Begeisterung ermutigen, das Gleiche zu tun.
Weiter schrieb Trump: „CONGRATULATIONS WORLD, IT’S TIME FOR PEACE!“
Laut dem Sprecher des katarischen Außenministeriums, Majed Mohammed Al Ansari, wurden die Angriffe durch die katarischen Luftabwehrsysteme abgewehrt.
US-Luftwaffenstützpunkt Al Udeid außerhalb von Doha © dpaIn Katar betreibt das US-Militär mit der Al-Udeid Air Base seinen größten Stützpunkt im Nahen und Mittleren Osten. Die Basis dient dem US Central Command als zentrales Drehkreuz für militärische Einsätze in der Region. Rund 10.000 US-Soldaten sind dort stationiert.
Die US-Basis Al-Assad im Irak ist nach Angaben aus US-Sicherheitskreisen von den iranischen Angriffen doch nicht betroffen.