JP Morgan: Chase kommt nach Deutschland

05.09.2025
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Ab dem zweiten Quartal 2026 bringt der Wall-Street-Riese JP Morgan seine Marke Chase nach Deutschland. Der Markteintritt beginnt bewusst mit einem Tagesgeldkonto – in einem Land, in dem Sparer mehr als ein Drittel ihres Vermögens in Einlagen halten.

Die Zahlen und Fakten:

  • JP Morgan hat in Großbritannien seit 2021 über 2,5 Millionen Kunden gewonnen und rund 20 Milliarden Pfund an Einlagen eingesammelt – das Modell soll in Deutschland adaptiert werden.

  • Deutsche Sparer können aktuell drei bis vier Prozent Zinsen auf Tagesgeld erzielen – Chase will mit „sehr attraktiven“ Konditionen starten.

  • Die Bank baut ihren Sitz in Berlin mit eigenständiger deutscher Lizenz auf und wird Mitglied der Einlagensicherung – ein Signal für langfristiges Commitment.

  • Der Wettbewerb ist hoch: ING Deutschland hat derzeit rund zehn Millionen Kunden, die DKB knapp sechs Millionen. Dazu kommen noch die Neobanken wie N26, Revolut und Trade Republic.

Großes Potenzial: Die Bundesbank beziffert die Sicht- und Termineinlagen deutscher Haushalte auf über 2,5 Billionen Euro – ein riesiger Pool, von dem schon ein Prozent Marktanteil 25 Milliarden Euro Einlagen brächte. Selbst wenn Chase nur den Erfolg aus Großbritannien wiederholt, könnte die Bank binnen drei Jahren zur viertgrößten Direktbank aufsteigen.

Strategisch sinnvoll: Chase bringt Kapitalstärke, Marke und Tech-Kompetenz in einen engen Markt. Entscheidend wird, ob der Einstieg über Einlagen reicht, um Marktanteile gegen etablierte Player und aggressive Neobanken zu gewinnen. Für deutsche Banken ist der Start ein Warnsignal: Hier greift ein globaler Gigant an, der nicht auf schnelle Profite, sondern auf Marktführerschaft setzt.

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