Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna ist mit einer Bewertung von rund 18 Milliarden US-Dollar an der New Yorker Börse gestartet. Es ist das größte US-Listing eines europäischen Fintechs seit Spotify im Jahr 2018.
Der Ausgabepreis lag mit 40 US-Dollar je Aktie über den Banker-Schätzungen, der erste Preis an der Börse war dann 52 US-Dollar – also 30 Prozent über dem Ausgabepreis. Zum Handelsschluss lag die Aktie bei 45,8 US-Dollar.
Die Kernpunkte:
Volumen: 34,3 Millionen Aktien platziert, davon fünf Millionen neu. Rund 1,17 Milliarden US-Dollar gehen an Altaktionäre wie Sequoia Capital und Heartland. Klarna selbst fließen etwa 200 Millionen US-Dollar zu.
Größe: 110 Millionen Konsumenten, 800.000 Händler in 26 Ländern. Abgewickeltes Volumen zuletzt 120 Milliarden US-Dollar – doppelt so viel wie 2020.
Geschäft: Buy Now, Pay Later (BNPL) als Kern, flankiert von Girokonten, Karten, App und jüngst auch KI-gestütztem „CEO-Avatar“ für Kundenfeedback.
Finanzen: Nach Milliardenverlusten in der Hochzinsphase gelang 2024 die Rückkehr in die Gewinnzone – Nettogewinn 21 Millionen US-Dollar.
Eine Infografik mit dem Titel: Börsengang soll Wachstumsstory von Klarna vorantreiben
Aktive Nutzer & Bruttowarenumsatz (GMV) von BNPL-Anbieter Klarna und Affirm im Jahr 2024
Das größere Bild:
Klarna war 2021 mit 46 Milliarden US-Dollar bewertet, 2022 auf 6,7 Milliarden abgestürzt.
Der Börsengang zeigt eine Bodenbildung – und signalisiert Investorenvertrauen in BNPL-Modelle, obwohl US-Konkurrent Affirm mit 29 Milliarden US-Dollar deutlich größer bleibt.
Klarna wickelt im Schnitt zwei Millionen Transaktionen täglich ab – Tendenz steigend.
In Deutschland liegen die Spareinlagen der Kunden bei mehreren Milliarden Euro, was die Banklizenz strategisch wertvoll macht.
Fazit: Das IPO ist weniger ein Kapitalbeschaffungs- als ein Liquiditätsdeal für Altinvestoren. Strategisch spannend bleibt, ob Klarna die kleine Ordergröße (101 US-Dollar im Schnitt) in Profitabilität skalieren kann. Für Anleger ist Klarna ein Testfall: Wird „Buy Now, Pay Later“ vom Modetrend zum nachhaltigen Geschäftsmodell?