Sebastian Kurz, geboren 1986 in Wien, war nicht nur der jüngste Außenminister, sondern auch der jüngste Bundeskanzler in der Geschichte Österreichs – und das gleich zweimal: Im Jahr 2021 zog er sich infolge von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft vollständig aus allen politischen Ämtern zurück und beendete seine politische Laufbahn. Das Verfahren im Zuge der Ibiza-Affäre wurde jetzt eingestellt. Unschuldig, lautet das Urteil.
Heute ist Kurz als Gründer und Unternehmer tätig, insbesondere in der Region Nahost. So ist er Mitgründer und Präsident des israelischen Cybersecurity-Startups Dream Security, das inzwischen mit über einer Milliarde US-Dollar bewertet wird. Dream Security beschäftigt rund 200 Mitarbeitende und unterhält Standorte in Tel Aviv, Abu Dhabi und seit Kurzem auch in Wien.
Ich habe Sebastian Kurz gestern am frühen Abend angerufen und ihn nach seiner Einschätzung zur Lage in Nahost über den Krieg hinaus befragt. Er zeigt sich optimistisch:
Die Staaten in der Region, die Golfstaaten und Israel, sind einfach in den letzten Jahren wesentlich enger zusammengerückt durch die Abraham Accords. Und das ist meiner Meinung nach auch eine Bewegung, eine Dynamik, die nicht aufhaltbar ist. Das ist gut so.
Und die jetzige Eskalationsstufe?
Burj Khalifa in Dubai © imagoIch glaube, dass diese Eskalation zu mehr Stabilität und Sicherheit führen kann, wenn dieser militärische Einsatz von Seiten Israels und wahrscheinlich bald von den USA erfolgreich ist.
Das wäre gut für die Region, denn wirtschaftlich sei hier viel zu holen, sagt Kurz:
Es gibt in Deutschland ein irrsinniges Know-how, genauso wie in Österreich, in starken familiengeführten Unternehmen. Das in Verbindung mit der Kapitalkraft einiger Golfstaaten oder der Innovationsfreude in Israel, das funktioniert definitiv.
Sein Fazit:
Ich habe den Eindruck, Hunger nach Erfolg und der Wille etwas Größeres aufzubauen, das ist etwas, was in anderen Teilen der Welt teilweise stärker gibt als bei uns.