Interview

Ricarda Lang: Lieber Abweichler als Funktionärin

16.06.2025
© Anne Hufnagl
© Anne Hufnagl

Hört man Ricarda Lang zu, seit sie nicht mehr Parteivorsitzende der Grünen ist, könnte man meinen, dass Authentizität vor allem ohne Amt gedeiht.

Im Gespräch mit Karina Mößbauer und Dagmar Rosenfeld auf der Pioneer One erklärte die 31-jährige Bundestagsabgeordnete, wie sie in den Streitereien der Ampelregierung zum Schluss stets versuchte, eine ausgleichende Rolle einzunehmen – und das oftmals auf Kosten einer eigenen klaren Position:

Dagmar Rosenfeld auf der Pioneer One, 16.6.25 © Anne Hufnagl

Die Leute wollen keine Funktionäre wählen, sondern solche, die eine Grundüberzeugung haben, aber die dann auch mal einen eigenen Gedanken, mal was Abweichendes haben.

Seit ihrem Rücktritt wirkt Lang verbal entfesselt, authentischer, nahbarer. Aber warum kommt das bei Politikern oft erst nach dem Rücktritt, wovor hat man Angst?

Ich habe das manchmal in Talkshows gemerkt, dass man während dem Reden immer schon drüber nachgedacht hat, welcher einzelne Satz kann da rausgezogen werden.

Karina Mössbauer auf der Pioneer One, 16.6.25 © Anne Hufnagl

Lang zeigt sich selbstkritisch:

Wir leben in einer Gesellschaft, die von einer totalen Empörungskultur geprägt ist. Jeder pickt sich immer den einen Halbsatz raus, den man möglichst böswillig interpretieren kann. Das habe ich auch schon gemacht bei anderen Politikern.

Was Frau Lang außerdem über Authentizität im politischen Betrieb, ihre eigene Beliebtheit und Markus Söder zu sagen hat, hören Sie in der heutigen Ausgabe des Pioneer Briefing-Podcasts und in voller Länge dann am Sonntag.

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