Wer wissen will, wie es um die Zukunft des Fernsehens und der Medien bestellt ist, muss mit jungen Menschen sprechen. Während ich in meiner Kindheit noch mit meinen Eltern um jede Minute Sendezeit vor dem Fernseher im Wohnzimmer gerungen habe, winken heutige Schüler nur ab.
Im Bundestag bekomme ich immer wieder Besuch von Schülergruppen. Wenn ich sie danach frage, ob sie noch Fernsehen schauen, melden sich meistens drei oder vier Schüler. Frage ich sie nach den öffentlich-rechtlichen Sendern, gehen noch weniger Hände nach oben. Aber nicht nur bei den ganz Jungen, auch in der werberelevanten Zielgruppe, also bei 14- bis 49-Jährigen, erreichen ARD, ZDF und Co. einstellige Marktanteile.
Woran könnte das liegen?
An fehlenden Mitteln jedenfalls nicht.
2021 stiegen die Erträge aus dem Rundfunkbeitrag trotz Pandemie auf den Rekordwert von 8,4 Milliarden Euro.