Der G7-Gipfel ist beendet. Was wurde erreicht?
US-Präsident Donald Trump reiste verfrüht am Montagabend ab, mit Verweis auf die Lage in Nahost und weiteren Krisen. Bundeskanzler Friedrich Merz verteidigte ihn in der Tagesschau: „Wir haben gestern Abend ausführlich über alle diese Themen gesprochen und es hat keine überstürzte Abreise gegeben.“
Donald Trump auf dem G7-Gipfel © ImagoZum Zollstreit sagte Merz im Nachgang: „Wir nähern uns in kleinen Schritten einer Lösung.“
Ich gehe davon aus, dass diese Einigung vor der Sommerpause erzielt werden kann.
Ein Papier wurde mit Trump gemeinsam beschlossen: Zur Lage in Israel und im Iran. Wenig konkret heißt es im Statement, Israel habe das Recht, sich zu verteidigen: „Wir bekräftigen unsere Unterstützung für die Sicherheit Israels.“ Den Iran bezeichneten sie als „die Hauptursache für regionale Instabilität und Terror“.
G7-Gipfel in Kanada © ImagoSechs weitere Statements, etwa zu Migration und Künstlicher Intelligenz, wurden außerdem beschlossen – ohne Trump.
Im Nachgang: Merz widerspricht einer von Israel gewünschten Tötung des iranischen Oberhauptes Ajatollah Chamenei nicht. „Es wäre gut wenn das Regime an sein Ende käme.“ Es gebe aber weiterhin die Möglichkeit, über ein Atomabkommen zu verhandeln. Trump soll die Tötung abgelehnt haben.
Im ZDF sagte er zu Israel: „Ich kann nur sagen, größten Respekt davor, dass die israelische Armee, die israelische Staatsführung den Mut dazu gehabt hat, das zu machen.“
Bei vielen anderen wichtigen Themen wie Welthandel, Klimaschutz, Krieg gegen die Ukraine und Entwicklungshilfe war es nicht möglich, gemeinsame Positionierungen zu vereinbaren, weil US-Präsident Trump nicht mit der bisherigen Linie der G7 einverstanden ist.