Gut gemeint, schlecht umgesetzt: Wegen der staatlichen Förderung des Batterieherstellers Northvolt hat Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) ihrem Vorgänger Robert Habeck (Grüne) Fehlentscheidungen vorgeworfen. Bei einer Regierungsbefragung im Bundestag sagte sie, die Investitionsentscheidung habe sich trotz guter Absichten als „fehlerhaft“ erwiesen.
Darum geht's: Das insolvente schwedische Unternehmen hatte im März 2024 mit dem Bau einer Fabrik in Heide, Schleswig-Holstein begonnen – geriet aber in finanzielle Schwierigkeiten. Daher erhielt Northvolt eine staatliche Förderung von 600 Millionen Euro von der Kreditbank KfW, Bund und Land bürgten für jeweils die Hälfte.
Robert Habeck beim Baubeginn in Heide 2025 © ImagoDer Vorwurf: Habeck habe zu leichtfertig Steuergelder an Northvolt vergeben und wirtschaftliche Risiken unterschätzt, attestierte der Bundesrechnungshof. Bei der Anhörung im Bundestag sagte Bundeswirtschaftsministerin Reiche, dies sei eine Mahnung, dass der Staat nicht der bessere Unternehmer sei, denn:
Northvolt hatte bald mit hohen Schulden zu kämpfen und musste Tausende Arbeitnehmer in Schweden entlassen.
Pläne zur Expansion wurden eingestellt, das Unternehmen musste in den USA vorübergehend in den Gläubigerschutz.
Wie geht es mit Northvolt weiter? Die Zukunft des Werkes im schleswig-holsteinischen Heide ist unklar. Mittlerweile gibt es aber ein erstes Übernahmeangebot, meldet die Nachrichtenagentur dpa. Dabei geht es neben dem Standort in Heied um die Übernahme der Werke im schwedischen Skellefteå und Västerås. Wer hinter dem Angebot steckt, ist noch nicht bekannt.