Mit 80 Ja-Stimmen von 143 abgegebenen Stimmen wurde Olaf Lies (SPD) im ersten Wahlgang zum Ministerpräsident von Niedersachsen gewählt. Die erforderliche Mehrheit von 74 Stimmen hat er damit deutlich überschritten.
Ära Weil nach zwölf Jahren vorbei: Lies übernimmt das Amt von Stephan Weil (SPD) und will die rot-grüne Koalition seines Vorgängers fortsetzen. Weil hatte das Land zwölf Jahre lang regiert, bis er im April seinen Rückzug ankündigte.
Langjährige Erfahrung und persönlicher Stil: Lies kann auf eine umfassende Regierungserfahrung zurückblicken: Zwölf Jahre lang war er Minister in den von Stephan Weil geführten Landesregierungen – zunächst als Wirtschaftsminister, dann als Umweltminister und nun wieder in seinem ursprünglichen Amt.
Sein Profil: Typus pragmatischer Industriepolitiker. Als Niedersachsens Wirtschaftsminister war eines seiner größten Projekte zuletzt die Rettung der angeschlagenen Meyer Werft. Er sorgte dafür, dass Bund und das Land Niedersachsen rund 80 Prozent der Anteile an der Meyer Werft übernehmen – im Wert von rund 400 Millionen Euro. Um eine Insolvenz abzuwenden, wurde zusätzlich Bürgschaften von je rund eine Milliarde Euro gewährt.
Mit seiner offenen Art hebt er sich deutlich von Stephan Weil ab, der eher als nüchtern und zurückhaltend wahrgenommen wird. Lies stammt aus Friesland, wo er unter anderem Minischweine und Esel hält.