Ukraine-Krieg

Trump: „Ich glaube, dass er es beenden will“

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 © imago

Spitzentelefonat: US-Präsident Donald Trump hat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Ziel war die Vereinbarung eines Waffenstillstands.

Das Ergebnis: Nichts Konkretes – und dennoch zeigten sich beide nach dem Gespräch optimistisch.

Trump erklärte, dass er gute Chancen darin sehe, den Krieg bald beenden zu können Auf Truth Social schrieb er:

Russland und die Ukraine werden unverzüglich Verhandlungen über einen Waffenstillstand und, was noch wichtiger ist, über ein Ende des Krieges aufnehmen.

Auf Nachfrage, ob Putin es mit den Verhandlungen denn wirklich ernst meine, sagte Trump:

Es ist ein Blutbad. Und ich glaube, dass er es beenden will.

Weiterhin betonte er, dass dies nicht „sein Krieg“ sei – sollte es also keine Fortschritte in den Friedensbemühungen geben, werde er sich zurückziehen.

Auch Putin bezeichnete das Gespräch als „nützlich“ und „sinnvoll“. Er dankte Trump für die „Beteiligung an der Wiederaufnahme von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine.“ Weiter:

Wir waren uns einig, dass die Russische Föderation bereit ist, mit der ukrainischen Seite an einem Memorandum für ein künftiges Abkommen zu arbeiten – über Grundsätze, Bedingungen usw., einschließlich eines möglichen Waffenstillstands für einen bestimmten Zeitraum nach Erreichen der entsprechenden Vereinbarungen.

Die Kontakte zwischen den Teilnehmern des Treffens in Istanbul seien wieder aufgenommen worden. Putin:

Dies gibt Anlass zur Annahme, dass wir grundsätzlich auf dem richtigen Weg sind.

Rückblende:

  • Putin hatte zu Beginn der vergangenen Woche vorgeschlagen, direkte Gespräche mit der Ukraine in der Türkei abzuhalten, nahm aber dann selbst nicht daran teil. Stattdessen sandte er eine eher niedrigrangige Delegation.

  • Am Sonntag hatten amerikanische Regierungsvertreter in Rom mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen.

  • Gleichzeitig hatte Moskau seine Angriffe nach den gescheiterten Friedensgesprächen intensiviert.

Weitere Sanktionen? Die US-Regierung hatte sich zunehmend frustriert über die fehlende Verhandlungsbereitschaft auf russischer Seite geäußert. „Alles liegt auf dem Tisch“, erklärte die US-Regierungssprecherin Karoline Leavitt vor dem Gespräch, sollten die Verhandlungen nicht vorangehen – auch weitere Sanktionen. Darüber werden am Dienstag auch die EU-Außenminister verhandeln.

Vance sieht Pattsituation: Der US-Vizepräsident erklärte vor dem Telefonat, dass er in den Friedensverhandlungen eine „Pattsituation“ sehe. Er warnt: Sollte Russland nicht von früheren Fehlern abkommen, müsse die USA klar sagen: „Das ist nicht unser Krieg.“ Er betont:

Das ist Joe Bidens Krieg, Putins Krieg – nicht unserer. Wir werden es versuchen, aber irgendwann ziehen wir uns zurück.

Die Kriegspläne des Kreml

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Veröffentlicht von Lennart RoosOzan Demircan.

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