In Rumänien hat der pro-europäische Präsidentschaftskandidat Nicusor Dan die Stichwahl gegen den rechtsaußen-Kandidaten George Simion mit 54 zu 46 Prozent gewonnen.
Brüssel atmet auf: Mehrere EU-Politiker, darunter Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, gratulierten Dan zur Wahl. Auf X schrieb von der Leyen, die Rumänen hätten sich „für das Versprechen eines offenen, wohlhabenden Rumäniens in einem starken Europa entschieden“:
Lassen Sie uns gemeinsam dieses Versprechen einlösen.
Simion hingegen, der aus der Fußball-Hooligan-Szene kommt, sieht unter anderem die Unterstützung der Ukraine durch die EU kritisch. So hatte er sich im Wahlkampf zum Beispiel dafür ausgesprochen, zu den alten Grenzen Rumäniens zurück zu kehren – und damit zu einer Vereinigung mit der Republik Moldau.
Fiel schon durch Handgreiflichkeiten und rechtsextreme Aussagen auf: George Simion © imagoWahlchaos beendet: Den ersten Durchgang der Wahl vor gut einem halben Jahr hatte ein rumänisches Gericht wegen des Verdachts russischer Einflussnahme annulliert. Damals hatte der pro-russische rechtsaußen-Kandidat Calin Georgescu gewonnen, dem eine erneute Kandidatur untersagt wurde.
Dass nicht nur Russland, sondern auch die nationalliberale Regierungspartei PNL selbst sich in den Wahlvorgang eingemischt hatte, fand später ein Investigativ-Portal heraus.
Was genau in Rumänien passiert ist und wieso der Fall auch Deutschland vor einer politischen Einmischung durch unpolitische Verfassungsorgane warnen sollte, hat Pioneer-Auslandsreporter Ozan Demircan analysiert.