Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im ersten Halbjahr trotz Konjunkturschwäche deutlich gestiegen. Dabei betrug das Steueraufkommen 447,6 Milliarden Euro – ein Plus von 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das geht aus dem Monatsbericht des Finanzministeriums für Juli hervor.
Die Wachstumstreiber:
Umsatzsteuer: +6,5 Prozent (154,23 Milliarden Euro)
Einkommensteuer: +8,8 Prozent (36,92 Milliarden Euro) – vor allem durch nachträgliche Zahlungen für das Steuerjahr 2023.
Tabaksteuer: +21,4 Prozent (7,99 Milliarden Euro) Der Zuwachs sei ein Effekt der „schwachen Vergleichsbasis im Vorjahresmonat“, heißt es im Bericht.
Erbschaftssteuer: +86,8 Prozent (8,78 Milliarden Euro)
Lohnsteuer steigt wenig: Hier gibt es nur einen leichten Anstieg von 2,6 Prozent. Die Lage am Arbeitsmarkt bleibe derzeit durch die Konjunktur „getrübt“. Im Bericht heißt es:
Frühindikatoren deuten nicht auf eine unmittelbar bevorstehende Belebung am Arbeitsmarkt hin.
Darauf verweisen die Frühindikatoren im Bericht:
Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit: kaum neue Stellenangebote
Beschäftigungsbarometer des ifo Institut für Wirtschaftsforschung: Unternehmen zeigen geringe Einstellungsbereitschaft.
Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Arbeitsagenturen erwarten keinen baldigen Aufschwung
Konjunkturell „gemischte Signale“: Im zweiten Quartal dürfte sich laut dem Ministerium eine Schwächung der wirtschaftlichen Lage ergeben haben. Gerade die „US-Zollpolitik und geopolitische Entwicklungen“ prognostiziert das Ministerium als Grund für Unsicherheiten im zweiten Halbjahr.