Es geht weiter: Der US-Präsident Donald Trump hat auf Truth Social mitgeteilt, Indien mit Zöllen belegen zu wollen. Ab morgen gelte für das Land ein Zoll von 25 Prozent plus eine Strafe in aktuell noch unbekannter Höhe.
Der Unterschied: Eines ist jedoch bei seiner Zollankündigung diesmal anders. Trump begründete seine Entscheidung nicht nur mit dem gewohnten Handelsdefizit, sondern vor allem mit Indiens Nähe zu Russland:
Indien hat schon immer den Großteil seiner militärischen Ausrüstung aus Russland bezogen und ist neben China Russlands größter Energieabnehmer – und das zu einer Zeit, in der alle fordern, dass Russland das Töten in der Ukraine einstellt – alles nicht gut!
Brasilien im Visier: Auch im Fall der Südamerikaner nennt Trump andere Gründe für Zollerhöhungen. Wegen der Strafverfolgung von Ex-Präsident Bolsonaro verhängen die USA ab kommender Woche per Dekret 40 Prozent Strafzoll auf viele brasilianische Produkte, zusätzlich zu bestehenden zehn Prozent Abgaben.
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva verurteilte die Zölle als „inakzeptable Erpressung“.
Ganz anders im Fall Südkorea: Dort senkt Trump den geplanten Zollsatz auf 15 Prozent – als Teil eines Deals, der südkoreanische Investitionen in Höhe von 350 Milliarden US-Dollar in den USA vorsieht. Trump sprach auf Truth Social von einem „vollständigen und umfassenden Handelsabkommen“.
Vertraut: Ursula von der Leyen und Emmanuel Macron, 06.05.2025 © dpaUnd in Europa? Hier wächst der Druck weiter auf Ursula von der Leyen und ihr Verhandlungs(miss)geschick. Der französische Präsident Emmanuel Macron soll bei einer Kabinettssitzung gesagt haben – so zitiert es Politico auf Grundlage anonymer Quellen –, dass man die Chance verpasst habe, ein besseres Abkommen zu erzielen. Man habe es nicht geschafft, den EU-Binnenmarkt als Druckmittel einzusetzen:
Wir müssen gefürchtet werden. Man hat uns nicht genug gefürchtet … Die Geschichte ist noch nicht zu Ende und wir werden hier nicht aufhören.