Zoll-Achterbahn dreht weitere Runde: US-Präsident Donald Trump hat am Freitagmittag auf seiner Plattform Truth Social angekündigt, ab dem 1. Juni 2025 Strafzölle in Höhe von 50 Prozent gegen die Europäische Union zu erheben.
Seine Begründung: Europas „mächtige Handelsbarrieren“ und „absurde Unternehmensstrafen“ führten zu einem Handelsdefizit von über 250 Millionen Dollar im Jahr (Anmerkung: Trump schrieb in seinem Post zwar „250.000.000“ Dollar, also 250 Millionen, meinte aber wohl Milliarden). Ein Deal sei auch nicht in Sicht, so Trump:
Unsere Gespräche mit ihnen führen zu nichts!
Und überhaupt: Die Europäische Union, so Trump, sei in erster Linie gegründet worden, „um die Vereinigten Staaten im HANDEL (sic!) auszunutzen“.
© Donald Trump/Truth SocialRückblende: Kurz nachdem Trump an dem von ihm so genannten „Liberation Day“ Strafzölle gegen die ganze Welt verhängte, hatte er die Zölle gegen Europa direkt danach erst einmal für 90 Tage ausgesetzt. Dann wurde verhandelt – wie es scheint jedoch erfolglos.
Auf dem G7-Treffen in Kanada hatten sich die Finanzminister am Donnerstag noch einig gezeigt. „Wir erkennen an, dass die wirtschaftspolitische Unsicherheit seit ihrem Höhepunkt zurückgegangen ist, und wir werden zusammenarbeiten, um weitere Fortschritte zu erzielen“, heißt es im gemeinsamen Communiqué.
Beinahe zeitgleich zu Trumps Ankündigung telefonierte Bundeskanzler Friedrich Merz erstmals mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. Sie sprachen über den weltweiten Handel und den Ukraine-Krieg. Beide betonten die Bedeutung der Beziehungen zwischen China und Deutschland mit Blick auf globale Unsicherheiten.