US-Präsident Donald Trump hat den G7-Gipfel in Kanada wegen der Nahost-Krise überraschend verlassen.
Ohne konkrete Begründung: Der Präsident werde nach Washington zurückkehren, um sich „um viele wichtige Angelegenheiten zu kümmern“, teilte seine Sprecherin Karoline Leavitt mit.
Die Staatsoberhäupter der G7-Staaten sowie EU-Kommissionspräsidentin und EU-Ratschef © dpaEs wurde viel erreicht, aber wegen der Ereignisse im Nahen Osten wird Präsident Trump heute Abend nach dem Abendessen mit den Staatschefs abreisen.
Offen bleibt: Ob das bedeutet, dass die USA militärisch in den Konflikt zwischen Israel und dem Iran eingreifen – oder ob es darum geht, zu einer Verhandlungslösung zu kommen.
Überraschend: Die G7-Partner traf die Ankündigung der Abreise jedenfalls unvorbereitet. In der Delegation von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) war man noch kurz zuvor davon ausgegangen, der US-Präsident würde bis zum Ende des Gipfels am Dienstagabend bleiben.
Social-Media-Post aus der Airforce One: Um Bemühungen für eine Waffenruhe, wie vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron angedeutet, gehe es bei der verfrühten Abreise nicht – sondern um „etwas viel Größeres“, so Trump. An Macron gerichtet, fügte er hinzu:
Trump auf Truth Social © Truth Social/Donald TrumpEr hat keine Ahnung, warum ich jetzt auf dem Weg nach Washington bin, aber es hat sicherlich nichts mit einer Waffenruhe zu tun.
Im Gegenteil: Angesichts des Krieges zwischen Israel und dem Iran verstärken die USA ihre Militärpräsenz in der Region. Das kündigte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth auf X an. Details, was sich hinter den in die Region verlegten „zusätzlichen Fähigkeiten“ des Militärs verbirgt, nannte er nicht. Der Schutz der eigenen Truppen habe „oberste Priorität“.
Immerhin eine Erklärung: Kurz vor der Abreise einigte sich die Gruppe noch auf eine gemeinsame Erklärung zum Krieg zwischen dem Iran und Israel. Der zweite Tag des Treffens in den Rocky Mountains findet nun ohne Trump statt. So wird der Gipfel ohne sichtbare Fortschritte im Umgang mit Russland und dem Zollstreit zu erzielen.