Unicredit mit Sondergewinn dank Commerzbank

Lukas Herrmann
23.07.2025
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Unicredit lässt nicht locker: Die italienische Großbank hält an ihren Commerzbank-Übernahmeplänen entschieden fest. Nur gut zwei Wochen nachdem die Unicredit ihre direkten Anteile an dem Frankfurter Geldhaus aufgestockt hat – 19 Prozent hält die Bank direkt, neun weitere Prozent als Derivate – weisen die Mailänder erstmals einen Sondergewinn für die Beteiligung aus.

Konkret rechnen die Italiener vor: Zehn Prozent der direkten Beteiligung wurden nun im zweiten Quartal des Jahres bilanziert, wodurch ein Sondergewinn in Höhe von 230 Millionen Euro eingefahren wurde. Grund dafür ist, dass die Commerzbank-Aktien zu einem Abschlag auf den Buchwert erworben wurden. Das kann die Kosten der Beteiligung (335 Millionen Euro) zumindest teilweise ausgleichen.

UniCredit-CEO Andrea Orcel © UniCredit

Orcel ist noch nicht fertig: Mit dem Rückenwind starker Halbjahreszahlen (plus sieben Prozent beim Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) zeigte sich Unicredit-Chef Andrea Orcel am Mittwoch siegessicher. Nach dem Rückzug der Offerte für die Banco BPM rückt die Commerzbank-Übernahme für ihn in den Fokus. Die Beteiligung soll bis Jahresende durch die Umwandlung der verbliebenden Derivate auf 29 Prozent wachsen. Der Gewinn des deutschen Instituts soll ab 2026 in der eigenen Bilanz verbucht werden.

Aber er will abwarten: Ein Übernahmeangebot sei derzeit nicht geplant. Die Bank und vor allem die Bundesregierung seien nicht zu einem Dialog bereit. Man werde die Entwicklung „beobachten, bleiben und warten“, so Orcel. An seiner Strategie hält er fest, wie der Unicredit-Chef im Bloomberg-Interview gestern ergänzte:

In Deutschland sind wir genau dort, wo wir sein möchten.

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