Einreise

USA prüfen 55 Millionen Visa

22.08.2025
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Die US-Regierung verschärft ihre Einreisekontrollen massiv. Nach Angaben des Außenministeriums sollen alle rund 55 Millionen gültigen US-Visa überprüft werden.

Das ist geplant: Die Überprüfung betrifft Touristen, Geschäftsreisende, Studierende und andere Visa-Kategorien. Dabei geht es um Verstöße wie:

  • Fristüberschreitungen

  • Straftaten

  • Terrorverdacht oder Unterstützung extremistischer Gruppen

Auch Social-Media-Aktivitäten sollen in die Prüfung einbezogen werden. Visa können widerrufen werden, selbst für Personen, die sich aktuell nicht in den USA aufhalten.

Die USA verschärfen ihre Einreisekontrollen. © Imago

Die Zahlen: 2024 wurden rund elf Millionen temporäre Visa ausgestellt, 77 Prozent davon an Geschäftsreisende und Touristen. Die 55-Millionen umfassen auch Mehrfacheinreisen und länger gültige Visa. Ob und wie eine solche Massenprüfung praktisch umgesetzt werden kann, ist noch offen.

Der Hintergrund: Erst vor wenigen Tagen hatte die Regierung von Donald Trump angekündigt, Einwanderer künftig auch auf „antiamerikanische Ansichten“ zu prüfen. Allein seit Jahresbeginn wurden laut Außenministerium bereits 6.000 Studentenvisa widerrufen.

Dem Sender Fox News sagte ein Mitarbeiter des Außenministeriums als Begründung:

Jedes einzelne Studentenvisum, das unter der Trump-Administration widerrufen wurde, geschah, weil die Person während ihres Aufenthalts in den Vereinigten Staaten entweder gegen das Gesetz verstoßen oder ihre Unterstützung für den Terrorismus zum Ausdruck gebracht hatte.

Die Situation für Deutsche: Offizielle Zahlen zu allen deutschen Visa-Inhabern gibt es nicht. Nach Informationen des US-Außenministeriums wurden 2024 rund 70.600 Visa für Deutsche neu ausgestellt, davon etwa 69.000 Kurzzeitvisa (Touristen, Geschäftsreisende, Studenten) und etwa 1.300 längerfristige Aufenthalts- und Arbeitsvisa.

Da jedoch viele Visa mehrere Jahre gültig sind und somit auch ältere Ausstellungen weiterlaufen, liegt die Zahl der aktuell gültigen US-Visa für Deutsche deutlich höher.

„Kultur der Einschüchterung“

Sidney Blumenthal, ehem. Berater von Präsident Bill Clinton, im Interview über die Lage der USA.

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Veröffentlicht von Johann Paetzold.

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