Rund 400 Millionäre werden Deutschland in diesem Jahr verlassen. Das geht aus einer Untersuchung der Beratungsgesellschaft Henley & Partners und dem Vermögensanalysten New World Wealth hervor.
Saldo negativ: Erstmalig seit Beginn der Erhebungen 2015 wandern aus Deutschland in diesem Jahr mehr Millionäre ab als hinzukommen. Ein Vermögen von zwei Milliarden Euro dürfte dadurch mit ihnen abwandern.
Deutschland hat dem Bericht zufolge 781.900 Dollarmillionäre. Seit 2014 ist die Anzahl der Millionäre hierzulande um zehn Prozent gestiegen.
Die Ursachen: „Es geht hier nicht nur um Änderungen im Steuersystem. Vielmehr spiegelt es eine zunehmende Wahrnehmung unter den Wohlhabenden wider, dass größere Chancen, Freiheit und Stabilität anderswo zu finden sind“, sagt Henley & Partners CEO Jürg Steffen.
Auch andere europäische Länder sind stark von der Abwanderung betroffen:
Das Vereinigte Königreich wird 16.500 Millionäre verlieren
Aus Frankreich werden 800 Millionäre abwandern
Spanien verliert etwa 500 Millionäre
Die Zahlen stammen aus dem Henley Private Wealth Migration Report 2025, der am Dienstag veröffentlicht wird und The Pioneer vorab vorliegt.
Zu den Gewinnern dieser Migrationsbewegung zählen demnach vor allem die Vereinigten Arabischen Emirate: Diese werden 2025 ein Plus von 9.500 verzeichnen – 2.000 mehr als die zweitplatzierten USA.
In Europa sind vor allem die Schweiz, Italien, Portugal und Griechenland als Zielorte beliebt. Als Gründe nennen die Experten unter anderem günstige Steuersysteme, einen ansprechenden Lebensstil und Investitionsprogramme. Einen Zuwachs verzeichnen auch kleinere Staaten wie Monaco, Malta oder Lettland.
Geopolitische Faktoren: Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die Nuklearanlagen in Iran anzugreifen, habe vieles verändert, sagt Misha Glenny, Rektor am Institut für Menschenwissenschaften in Wien, in dem Report:
Viele werden nun wahrscheinlich auf Nummer sicher gehen, während sie abwarten, was die kurzfristigen und mittelfristigen Folgen dieser Entwicklungen sein werden.