„Die EU sollte jetzt gemeinsame Schulden machen“
Ex-Vizekanzler Sigmar Gabriel über Trumps Diplomatie und neue Fans des Draghi-Plans.
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Donald Trump, Europa und der Ukraine-Krieg. Donald Trump hat erstmals harte Sanktionen gegen russische Ölkonzerne verhängt – für Ex-Vizekanzler Sigmar Gabriel ein Wendepunkt, aber kein Durchbruch. „Putin führt diesen Krieg längst als Wirtschaftskrieg – Sanktionen sind für ihn so etwas wie eine Großmachtssteuer.“ Der frühere Außenminister erklärt im Gespräch mit The Pioneer-Host Chelsea Spieker, warum Russland vom westlichen Druck unbeeindruckt bleibt und weshalb Europa sich nicht auf Washington verlassen darf.
Europa zwischen Mut und Stillstand. Gabriel fordert ein neues gemeinsames Handeln der Europäer – politisch, wirtschaftlich und militärisch. „Ohne den Mut von Adenauer und de Gaulle wird Europa in den Mühlsteinen zwischen Amerika, China und Russland zerrieben.“ Er sieht im Draghi-Plan die Chance für einen echten Aufbruch: gemeinsame Investitionen, gemeinsame Verteidigung, gemeinsame Verantwortung.
Nahost: Hoffnung mit Fragezeichen. Auch im Nahen Osten sieht Gabriel nur vorsichtige Hoffnung nach dem von Trump vermittelten Waffenstillstand. „Die Geschichte zeigt, dass selbst die stärksten Friedensentwürfe im Nahen Osten oft an den Radikalen beider Seiten scheitern.“ Entscheidend sei nun, ob Länder wie Saudi-Arabien und Ägypten bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – und ob die USA ihr Engagement fortsetzen.
Produktion: Till Robert Schmidt
Redaktion: Marc Saha