es ist wieder Montag – und was steckt uns nicht alles noch in den Knochen. Valentinstag. Hofnarr. Münchener Sicherheitskonferenz. J.D. Vance. Schnee. Berlinale. Timothée Chalamet. Quadrell.
Aber zum Glück wird nächste Woche in Deutschland gewählt und dann herrscht wieder Ordnung. Bestimmt. Mit Glück. Vielleicht. Unwahrscheinlich.
Nun, wir wollen diese Woche
uns über das Comeback einer Vampir-Jägerin freuen,
Ihnen eine Ausstellung empfehlen
und über Scham nachdenken.
Doch zunächst sprechen wir über ADHS – bei Kinder und Erwachsenen. Los geht’s.
Haben Sie auch das Gefühl, dass plötzlich jeder ADHS hat? Oder vermuten Sie vielleicht selbst, es zu haben?
ADHS, kurz für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, äußert sich im Erwachsenenalter anders als bei Kindern. Gängige Symptome sind: Innere Ruhelosigkeit, Getriebenheit, Impulsivität.
Laut einer aktuellen Studie glaubt jeder vierte Erwachsene in den USA, ADHS zu haben – es sei nur noch nicht diagnostiziert. Eine tatsächliche ADHS-Diagnose haben nur etwa vier Prozent, Tendenz steigend.
Woher kommt diese Diskrepanz? Bilden sich viele die Symptome nur ein oder handelt es sich bei ADHS um die neue Volkskrankheit? Können Menschen ADHS durch exzessive Nutzung digitaler Medien entwickeln oder gibt es relevante genetische Dispositionen?
Diese und mehr Fragen habe ich Dr. Jakob Hein gestellt. Als Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie hat er an der Charité die ADHS-Sprechstunde für Erwachsene gegründet.
Dr. Jakob Hein © imagoHören Sie dieses in Teilen sehr, sehr witzige Gespräch über den psychischen Ernst des Lebens und die Frage, ab wann man einen Arzt aufsuchen sollte:
Ich möchte mit Ihnen über Scham nachdenken. Weil ich mich in den vergangenen Wochen öfter beim Stellen der Frage ertappt habe, ob sich eigentlich noch jemand schämt in Deutschland. Und ich meine das so offen und wertfrei wie ich das hier schreibe.
Ich meine nicht die Körperscham, sondern jene, die mit Verantwortung, Anstand und Ethik zusammenhängt. Jene Scham, die uns vielleicht davon abhält in den Spiegel zu blicken und das Bild, das wir sehen, zu ertragen.
Die Scham, die uns bekriecht, wenn wir mit uns selbst ins Gericht gehen, wir die Verabreichung all der postmodernen Narkotika beenden, Social Media schließen, ideologische Symboldebatten beenden, tausende Nebenbaustellen ignorieren, aufhören, ein unterkomplexes Schauspiel aufzuführen, und plain & blank, würde man auf englisch sagen, auf uns blicken.
Was sehen wir dann?
Wir sehen, dass in den vergangenen Wochen die größte Übereinkunft Nachkriegsdeutschlands aufgekündigt wurde und sowohl Politiker als auch Journalisten dies weitestgehend übergangen und stattdessen andere, man muss es so sagen, idiotische Fragen gestellt haben.
Und klar, all diese großen und kleinen Krisen eignen sich natürlich ganz hervorragend, uns zu betäuben. Wie kopflose Hühner gackern wir durch unsere eigene Gegenwart, ohne innezuhalten und sie zu verstehen.
Trump. Energiepreise. Krieg. Eilmeldung. Putin. Regierungsbruch. Gaza. Neuwahlen. AfD. Geiseln. Kanzlerkandidat. Duell. Triell. Quadrell. Anschlag. Aschaffenburg. München. Entschließungsantrag. Musk.
Vance. Tinitus.
Die eingangs erwähnte Übereinkunft ist nicht die mittlerweile totgerittene Diskussion um Brandmauer, nicht die Frage, wie man mit Rechtsradikalen umgehen muss, nicht einmal das Grundgesetz.
A world in common – eine gemeinsame Welt – teilen wir zwar, doch wie fern – und nah zugleich – sind wir anderen Kulturen oder unseren Nachbarn? Die gleichnamige neue Fotoausstellung im C/O Berlin skizziert in vielen kleinen Geschichten die Schönheit und Widersprüchlichkeit der Emanzipation Afrikas.
Den düsteren bis melancholischen Tönen, die immer wieder durch die verspielten Motive und bunten Muster schimmern, entgegnen die afrikanischen Fotokünstler in dieser Ausstellung Witz und Feingefühl.
Inspiriert von dem kulturellen Reichtum Afrikas und seiner aktuellen soziopolitischen Landschaft bezieht sich die Ausstellung auf die Philosophie des kamerunischen Denkers Achille Mbembe, der uns dazu aufruft, eine „gemeinsame Welt“ zu imaginieren, indem wir „die Welt von Afrika aus denken“.
23 Künstler, 100 Werke, so tief, so bunt, so still und so laut. Eine große, große Empfehlung.
A world in common können Sie noch bis zum 7. Mai 2025 besichtigen.
... Buffy
Diese Serie aus den 90ern war für viele mehr als nur ein Teenie-Drama mit Vampiren – sie war eine Offenbarung. Buffy Summers, die Highschool-Schülerin, die neben Hausaufgaben auch mal eben die Welt rettete, war eine ungewöhnliche Heldin ihrer Zeit.
Buffy kämpfte gegen Vampire, Dämonen und das Urböse. Sie kämpfte gegen Ängste, Unsicherheiten und Erwartungen. Die Monster waren nicht nur durch und durch böse Wesen, sie waren komplex, ambivalent, sie verkörperten das Dunkle in uns allen, toxische Beziehungen, Verlust, Selbstzweifel.
Nun soll es eine Fortsetzung der Serie geben und wenige Tage nach der Ankündigung hat sich auch Titelheldin Sarah Michelle Gellar zu ihrer Beteiligung am Projekt geäußert:
„Ich verspreche euch: Wir werden diese Serie nur machen, wenn wir wissen, dass wir es richtig machen können. Und ich kann euch sagen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich fühle mich so glücklich, diese Reise mit vier unglaublich talentierten Frauen anzutreten – Frauen, die Buffy genauso lieben wie ich. Und genauso wie ihr. Danke an alle Fans, die nie aufgehört haben, nach dieser Serie zu fragen. Diese Serie wird für euch sein.“
Wir dürfen gespannt sein.
Ich freue mich sehr darauf, endlich wieder mit dem Pioneer-Team auf Tour zu gehen – ganz sicher auch bei Ihnen in der Nähe.
Nach zehn ausverkauften Shows im vergangenen Jahr präsentieren wir unser neues Programm CELEBRATING DEMOCRACY.
Erleben Sie 120 Minuten Live-Journalismus, präsentiert von der Brost-Stiftung.
Wir wollen informieren, inspirieren und irritieren.
Als besonderes Highlight des Tourauftakts am Mittwoch, 26. März, in der Kölner Stadthalle begrüßen wir den Bestsellerautor Frank Schätzing (Der Schwarm) als Special Guest.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche ✨.
Auf sehr, sehr bald.
Ihre