falls Sie das Kanzler-"Duell" vom gestrigen Abend verarbeitet haben, könnten wir versuchen, in die neue Woche zu starten. Immerhin wissen wir nun, dass Olaf Scholz zu jeder Zeit alles richtig gemacht hat und Friedrich Merz über ein "ästhetisches Empfinden" verfügt (das gegen Windräder aufbegehrt).
Nun, wir wollen diese Woche
eine britische Ikone feiern,
einen Film empfehlen
und einen neuen Gesundheitstrend prophezeien.
Doch zunächst sprechen wir über Themen, die wichtiger nicht sein könnten, doch im Wahlkampf und in den Prioritäten der Politiker sang- und klanglos untergehen: Kinder, Bildung und demographischer Wandel.
Los geht's.
Wir sprechen heute über Kinder und unsere Gesellschaft, die weder kindgerecht ist, noch gerecht zu Kindern.
Aladin El-Mafaalani ist Professor für Migrations- und Bildungs-Soziologie und gibt uns in dieser Folge ein wissenschaftliches Update zur Lage in den Schulen und den Kindergärten.
Wir sprechen über schmerzhafte Fakten – denn der Herausforderungen gibt es zu viele, um sie zu verharmlosen.
Alev Doğan im Gespräch mit Aladin El-Mafaalani © Carlos ContrerasSie müssen jetzt ein bisschen tapfer sein, aber, ich glaube, es lohnt sich. Erstens, weil nur ein klarer Blick auf die Probleme helfen kann, sie zu lösen.
Und zweitens, weil es Wege zu Lösungen gibt: Und auch darüber sprechen wir.
Über Babyboomer wird anderswo eher problematisierend gesprochen - hier sind sie nicht nur Teil der Bewältigung, sondern könnten Dreh- und Angelpunkt eines besseren Deutschlands von morgen sein.
Weil die berühmte Filmreihe Bridget Jones ab dem 27. Februar mit einer neuen Fortsetzung in die Kinos kommt, haben wir uns über den Stil der Hauptfigur Gedanken gemacht:
Mal in Riesenslip und Weihnachtspyjamas, mal im sexy Häschen-Kostüm, mal in hautengen Röcken und Cocktailkleidern, gerne ein, zwei Größen zu klein, meistens mit einer Flasche Wein auf dem Sofa oder auf irgendeiner chaotischen Mission.
Wie konnte das passieren? Bridget Jones im Häschen-Kostüm © imagoSo lernen wir Bridget Jones, 32 Jahre alt, seit 32 Jahren Single, in Schokolade zum Frühstück kennen.
Seitdem der erste von bald vier Filmen erschienen ist, sind 24 Jahre vergangen.
In der Zeit hat Mr. Darcy sich in sie verliebt, sie ist schwanger geworden und wusste nicht ob von Daniel Cleaver (Hugh Grant) oder Marc Darcy (Colin Firth). Sie hat Karriere gemacht und stolpert weiter mit britischem Humor und leicht errötetem Gesicht durchs Leben.
Bridget Jones ist eine Ikone, weil sie so nahbar ist.
Gar nicht so einfach: Bridget Jones fährt Ski © imagoIhre Kleidung, ihr Job, ihr Liebesleben, alles gelingt ihr so mittelmäßig. Sie raucht und trinkt zu viel, benimmt sich häufig ziemlich trampelig. Und dass sie im Kleiderschrank hin und wieder daneben greift, hebt sie ab von all den anderen perfekt gestylten Film-Heldinnen.
Die Fortsetzung des tragisch-komischen Kinofilms Wunderschön von Regisseurin Karoline Herfurth kommt diesen Donnerstag, 13. Februar, in die Kinos. Wunderschöner begleitet aus dem ersten Teil bekannte und neue Figuren auf ihrem Weg durch Alltag und Krisen.
Im Mittelpunkt stehen fünf Frauen – unter anderem gespielt von Karoline Herfurth und Nora Tschirner –, die ihr Leben und ihren Selbstwert nicht länger danach ausrichten wollen, begehrenswert zu sein. Anders als beim ersten Teil dreht es sich nicht mehr nur um Schönheitsideale und Körperlichkeit, sondern um deutlich mehr, vielleicht auch um zu viel:
Ehekrisen, Mental Load, MeToo, Erkrankungen wie Bulimie, Körperlichkeit, sexuelle Aufklärung an Schulen, moderne Männerbilder, Druck auf dem Schulhof und sogar (illegale) Prostitution. Wie soll ein Film all dem gerecht werden? Oder ist dieses Überborden der Themen eine Allegorie der Gegenwart, die eben auch zu bersten scheint vor lauter Konflikten, Krisen und einander widersprechenden Entwicklungen?
Etwas verwundert hat mich, dass dafür, dass dem Film die stete Kritik an Disney-Erzählungen von Romantik innewohnt, ausnahmslos jeder Erzählstrang und jeder Konflikt in einem Happy End münden.
Und apropos Ende: Sie finden hier die unnötigste weil vor Pathos triefende Schlussszene, die man sich nur vorstellen kann.
Und trotzdem: Es lohnt sich, den Film zu schauen. Die Dialoge sind ein Vergnügen, alle (!) Darstellerinnen schauspielerisch große Klasse und überhaupt kommt der teilweise chaotische und zu dichte Plot dem sehr nahe, was wir gemeinhin das echte Leben nennen.
Dazu passt: Mit Karoline Herfurth sprach ich über Schönheitsideale, Frausein und Beziehungen.
...dem strahlenden Lächeln.
Besteht die Chance, Gesundheit und ästhetische Schönheit miteinander zu kombinieren, wird die Lifestyle-Bubble schnell aufmerksam – denn bei aller Selbstliebe gilt weiterhin das Diktat der Selbstoptimierung.
Und der nächste große Hype? Sehr wahrscheinlich unsere Zähne.
Eine neue Studie, vorgestellt auf der International Stroke Conference, zeigt, dass das regelmäßige Nutzen von Zahnseide das Risiko für bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant senken kann. Wer mindestens einmal pro Woche Zahnseide benutzt, hat ein
44 Prozent geringeres Risiko für einen kardioembolischen Schlaganfall (Blutgerinnsel im Gehirn)
22 Prozent geringeres Risiko für einen ischämischen Schlaganfall (verstopfte Arterie)
12 Prozent geringeres Risiko für Vorhofflimmern (unregelmäßiger Herzrhythmus)
Eine Gesellschaft, in der Atemfrische, weiße Zähne und weniger Schlaganfälle der Standard sind – klingt nach einer Win-Win-Win-Situation und einem neuen Hype für die Werbe-, Influencer- und Beautybranche.
Das gemeinsame Votum mit der AfD hat dem CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz heftige Kritik eingebracht und den Wahlkampf erhitzt. In Berlin sind infolge der Abstimmung rund 250.000 Menschen im Namen eines „Aufstands der Anständigen“ auf die Straße gegangen.
Meine Kollegin Pia v. Wersebe hat in einem Artikel untersucht, was es für die Debattenkultur und die politische Linke bedeutet, wenn Menschen den Anstand für sich einfordern.
Ich freue mich sehr darauf, endlich wieder mit dem Pioneer-Team auf Tour zu gehen – ganz sicher auch bei Ihnen in der Nähe.
Nach zehn ausverkauften Shows im vergangenen Jahr präsentieren wir unser neues Programm CELEBRATING DEMOCRACY.
Erleben Sie 120 Minuten Live-Journalismus, präsentiert von der Brost-Stiftung.
Wir wollen informieren, inspirieren und irritieren.
Als besonderes Highlight des Tourauftakts am Mittwoch, 26. März, in der Kölner Stadthalle begrüßen wir den Bestsellerautor Frank Schätzing (Der Schwarm) als Special Guest.
Mächtig, ruhig, irgendwie so ganz anders: Die thailändische Tierschützerin Saengduean Lek Chailert hat ihr Leben den Elefanten gewidmet.
Beschützt werden müssen die Tiere nicht nur vor bösen Wilderern, vor Jägern und Freibeutern, sondern auch vor uns und unserer Unwissenheit. Lek hat sich dem Lebensziel verschrieben, dem Einsatz von Elefanten für Tourismus und Unterhaltung ein Ende zu setzen.
Hier bekommen Sie einen kurzen Einblick in ihre Arbeit – und auf der Pioneer Two können Sie dabei sein, wenn diese außergewöhnliche, mehrfach international ausgezeichnete Frau uns besucht.
Mit Saengduean Lek Chailert spreche ich über ihre „Save Elephant Foundation“ und den Schutz asiatischer Elefanten – ein Film- und Diskussionsabend, der uns bereichern wird. Tickets für diese besondere Veranstaltung am Mittwoch, 12. Februar, finden Sie hier.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche ✨.
Auf sehr, sehr bald.
Ihre