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Novartis: Starke Pipeline sorgt für Rückenwind

Daniel Thomas Bayer
17.07.2025
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Novartis meldet für das zweite Quartal 2025 starke Zahlen:

  • Umsatz steigt um zwölf Prozent auf 14,1 Milliarden US-Dollar.

  • Operative Gewinn legt um 21 Prozent auf 5,9 Milliarden US-Dollar zu.

  • Unterm Strich bleibt ein Quartalsgewinn von vier Milliarden US-Dollar – +24 Prozent.

Das Unternehmen erhöht erneut die Gewinnprognose für 2025 und kündigt ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über bis zu zehn Milliarden US-Dollar bis 2027 an.

CEO Vas Narasimhan spricht von „robustem Momentum in neuen Therapiebereichen“ und betont:

Unsere Pipeline zeigt, dass wir nicht nur ersetzen – wir setzen neue Standards.

Interessant: Der Wachstumstreiber liegt nicht in der Vergangenheit, sondern in der klinischen Pipeline:

  • Kisqali (Brustkrebs): +64 Prozent Wachstum auf 1,2 Milliarden US-Dollar.

  • Scemblix (Leukämie): +79 Prozent auf 298 Millionen US-Dollar.

  • Pluvicto (Prostatakrebs): +30 Prozent, neue Zulassungsstudie erfolgreich abgeschlossen.

Diese Produkte kompensieren bereits heute die erwarteten Patentverluste:

  • Entresto, das mit 2,4 Milliarden US-Dollar wichtigster Umsatzbringer bleibt, dürfte ab Mitte 2025 in den USA Konkurrenz durch Generika erhalten – die Unsicherheit ist einkalkuliert, der Nachfolger bereits im Markt.

Eine Infografik mit dem Titel: Prall gefüllte Pipeline sorgt für Aufschwung

Entwicklung der Novartis Aktie seit Januar 2025, in Schweizer Franken

Zudem überzeugt die Pipeline:

  • Sechs Medikamente mit über 30 Prozent Wachstum.

  • Neue FDA-Zulassungen.

  • Positive Phase-III-Daten stärken das Fundament.

Novartis agiert außerdem geschickt in einem operativen Dreieck:

  1. Kapitalallokation: Abschluss des alten 15 Milliarden US-Dollar Rückkaufprogramms.

  2. Effizienz: Operative Marge bei 42,2 Prozent - plus 340 Basispunkte.

  3. Liquidität: Free Cashflow wächst um 37 Prozent auf 6,3 Milliarden US-Dollar – ein Level, mit dem man Spielräume schafft.

Die Jahresprognose für das operative Ergebnis wird von „niedrig zweistellig“ auf „niedriges Teenagerwachstum“ erhöht.

Fazit: Novartis ist nicht spektakulär, aber strategisch sauber aufgestellt. Während andere Pharmariesen noch suchen, wie sie alte Blockbuster ersetzen, liefert Novartis im Jetzt – und kauft sich gleichzeitig Zeit. Wer eine Kombination aus klinischer Tiefe, Cash-Druck und Dividendenfähigkeit sucht, liegt hier richtig.

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Veröffentlicht von Philipp Heinrich.

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