Keine 48 Stunden nach dem Attentat auf den 31-jährigen Trump-Follower und rechtskonservativen Aktivisten Charlie Kirk ist der Kampf um die Deutungshoheit des Ereignisses im vollen Gang.
Charlie Kirk kurz vor dem Attentat an der Utah Valley University, 10.09.2025 © dpaDas Wall Street Journal schreibt: „Politiker, die politische Gewalt anstacheln, sollten nicht glauben, dass sie davor sicher sind … Reden ist die Alternative zu hasserfüllten Taten, nicht ihre Entschuldigung.“ In der New York Post heißt es: „Charlie Kirk ging es nur um die Debatte – Dieser Mord ist ein Angriff auf die freie Meinungsäußerung selbst.“
MSNBC entließ seinen leitenden politischen Analysten Matthew Dowd, nachdem dieser in einer Sendung angedeutet hatte, dass die radikale Rhetorik von Kirk möglicherweise zu dem Attentat beigetragen habe.
US-Präsident Trump kündigte bei einer Gedenkveranstaltung für die Anschläge vom 11. September an, Charlie Kirk posthum die „Presidential Medal of Freedom“ zu verleihen.
Donald Trump bei einer Zeremonie zum Jahrestag der Anschläge vom 11. September © dpaUnd der Mitbegründer und globale Chefredakteur von Politico John Harris sagt gegenüber The Pioneer:
„Ich glaube, ein Wesensmerkmal der amerikanischen politischen Kultur – und auch ein Teil unserer Geschichte – ist, dass unsere Gesellschaft sehr offen, sehr frei ist. Die Menschen äußern ihre Meinung, oft auch in sehr schillernden und drastischen Worten. Ich glaube nicht, dass sich das grundlegend ändern wird. Was ich mir aber wünsche, ist eine Rückkehr zu Respekt und Verantwortung: Respekt gegenüber dem Publikum und sogar gegenüber den Ansichten derjenigen, die anderer Meinung sind.“
Doch bei aller Einig- bzw. Uneinigkeit über die Gründe für das Attentat ist die Faktenlage nach wie vor nicht geklärt. Das FBI hat inzwischen eine Belohnung von 100.000 US-Dollar ausgelobt für Informationen, die zum Attentäter führen.