Die Bedeutung chinesischer Importe nach Deutschland wird immer größer und das zum Nachteil der deutschen Schlüsselindustrien.
Wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag des Auswärtigen Amtes zeigt, stiegen die deutschen China-Importe um rund elf Prozent. Dabei setzt China augenscheinlich auf eine Niedrigpreisstrategie. So fielen im gleichen Zeitraum die Preise der chinesischen Importwaren um nahezu vier Prozent.
Deutsche und chinesische Flagge im Staatsgästehaus Diaoyutai in Peking, 17.11.2025 © dpaEin Grund für die Warenflut aus dem Reich der Mitte: Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Denn die sinkenden US-Importe aus China im Vergleich zum Vorjahr (minus 16 Prozent) werden in Deutschland kompensiert. Jürgen Matthes – IW-Experte für internationale Wirtschaftspolitik – resümiert:
Weil sich die USA stärker von China abschotten, wird Deutschland zunehmend zum Ausweichmarkt für chinesische Unternehmen.
Ein Blick in die Container: In mehr als 1.500 Warengruppen, in denen die US-Importe aus China zurückgingen, stiegen die deutschen Warenimporte im zweiten Quartal 2025 mengenmäßig um mindestens zehn Prozent. Bei vielen Industrie-Produkten sogar teilweise um weit mehr als 100 Prozent.
Beispiel Plug-In Hybrid-PKW: Bei dieser Warengruppe legten die deutschen Einfuhren mengenmäßig um über 130 Prozent zu, der US-Importwert hingegen ist im ersten Halbjahr 2025 um rund 99 Prozent zurückgegangen.
Fazit: Was China hier tut, ist in der Physik als „Druckausgleich“ bekannt: Wenn die USA das Importventil schließen, drückt die Warenflut mit umso größerem Druck nach Deutschland.