Julia und Will haben sich über eine ungewöhnliche Dating-Website namens firedating.me kennengelernt. Ihr gemeinsames Foto ist als positives Beispiel auf der Seite abgebildet. Was sie dort finden wollten, war nicht das kurze, amouröse Abenteuer. Stattdessen suchten sie jemanden, in den sie sich beim Chatten über Geld, Aktien und Anlagestrategien verlieben konnten.
Julia und Will sind Anhänger der FIRE-Bewegung (Financial Independence, Retire Early, zu Deutsch: finanziell unabhängig, früh in Rente). Die deutschen Ableger der Bewegung nennen sich Frugalisten. Befürworter dieses Konzepts leben extrem sparsam und investieren bis zu 70 Prozent ihres Einkommens an der Börse. Ihr Ziel ist es, dadurch vor dem regulären Renteneintrittsalter der Arbeitswelt den Rücken kehren und das Leben intensiv genießen zu können.
Nur wenige Anleger verfolgen das Ziel der finanziellen Freiheit mit einer solchen Vehemenz wie FIRE-Anhänger und Frugalisten. Jenseits dieser harten Sparer sind es bislang eher von vornherein Vermögende und gut verdienende Manager, die allein von ihrem Vermögen leben können. Aber die Aussicht auf finanzielle Unabhängigkeit zieht vor allem junge Generationen in ihren Bann. Drei Umfragen belegen das:
In einer Umfrage sagen 46 Prozent der US-amerikanischen Millennials (Jahrgänge 1980 bis 1999), dass finanzielle Freiheit eines ihrer Lebensziele sei.
Eine andere Befragung ermittelte, dass 51 Prozent der Millennials den Ruhestand nicht mit dem Renteneintrittsalter definieren, sondern mit dem Zustand finanzieller Unabhängigkeit.
Laut einer Studie von Goldman Sachs erwarten 44 Prozent der Gen Z (Jahrgänge 1997 bis 2012), vor dem 60. Lebensjahr in Rente gehen zu können.
Eine Infografik mit dem Titel: Auf der Suche nach finanzieller Freiheit
Beliebtheit des Suchbegriffs „Finanzielle Freiheit“ auf Google. 0 = keine Suchanfragen, 100 = meiste Suchanfragen
Doch der Traum der finanziellen Freiheit entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Illusion. Neue Prognosen von Banken zeigen, wie schwer der Vermögensaufbau in den kommenden Jahren werden könnte. Zudem existieren unter den Frugalisten Investment-Faustregeln, die in Zweifel gezogen werden sollten. Die Psychologie wiederum hat Bedenken an den Glücksversprechungen des Konzepts.
Finanzexperten und Vermögensverwalter finden es mit Blick auf die Finanzbildung und Altersvorsorge gut, dass sich Anleger mit dem Thema finanzielle Freiheit beschäftigen – und nennen fünf Probleme, die auch Nicht-Frugalisten kennen sollten. Wer diese Trugschlüsse kennt, kann einen zufriedenstellenden Umgang mit den Themen Geld, Ruhestand und Freiheit finden.
Als Beispiel sei ein Investor genannt, der jedes Jahr 50.000 Euro braucht, um seine Ausgaben zu decken – kein überschwänglicher Luxus, aber auch kein Asket. Der Kapitalstock, durch den er seine Ausgaben finanzieren möchte, soll real erhalten werden – das heißt, dass nach Steuern, Inflation und Entnahmen der Wert des Vermögens nicht schrumpfen soll.
Frugalisten errechnen das erforderliche Vermögen, das der Anleger braucht, um allein davon leben zu können, mit der Vier-Prozent-Regel. Die Regel basiert auf einer Studie der Trinity University aus dem Jahr 1998, die ermittelte, dass sich bei einer jährlichen Entnahme von vier Prozent des Vermögens die Wertzuwächse aus Aktien und Co. und die Verluste durch die Entnahmen im Gleichgewicht befinden.
Mathematisch anders ausgedrückt: Ein Anleger sollte das 25-Fache seiner jährlichen Ausgaben sparen, um finanziell frei zu sein. Der Anleger, der jedes Jahr 50.000 Euro zur Verfügung haben möchte, müsste demzufolge 1,25 Millionen Euro insgesamt ansparen.
Der Geldverleiher und seine Frau von Marinus van Reymerswaele, Gemälde 1540 © imagoDie Vier-Prozent-Regel hat einen Haken – sie dürfte nicht (mehr) zur Realität passen.
Vermögensverwalter errechnen für The Pioneer andere Summen. Die Profis von Albrecht, Kitta & Co. kommen nur in einem optimistischen Marktszenario in die Region von 1,25 Millionen Euro – bei vorsichtigeren Annahmen errechnen sie einen Bedarf von insgesamt 2,3 Millionen Euro. Der Kidron Vermögensverwaltung zufolge braucht der Anleger 1,94 Millionen Euro. Die SVA Vermögensverwaltung Stuttgart liegt etwas darunter. Allington Investors taxiert das erforderliche Vermögen auf 1,3 Millionen Euro.
Die erheblichen Abweichungen der Vermögensverwalter zeigen, dass die Investmentstrategie der Frugalisten auf Trugschlüssen basiert. Mit der finanziellen Freiheit ist es weitaus schwieriger, als es das Spar-dich-in-Rente-Mantra der Frugalisten suggeriert.
Fünf Trugschlüsse und was Anleger fürs Investieren vom griechischen Philosophen Aristoteles lernen können.
#1 Trugschluss: Die Börse läuft weiter so gut
Frugalisten bauen ihr Konzept auf der Annahme auf, die Börse würde gut laufen. Das stimmt mit Blick auf ihre langfristigen Durchschnittswerte. Der US-amerikanische Aktienindex S&P 500 erwirtschaftete in den zurückliegenden 100 Jahren eine durchschnittliche Jahresrendite von zehn Prozent.
Doch innerhalb dieses Durchschnitts gibt es erhebliche Schwankungen. Nach guten Börsenjahren sollten sich Anleger jetzt darauf einstellen, dass künftige Renditen schmaler ausfallen könnten. Vanguard prognostiziert in den kommenden zehn Jahren Renditen bei US-Aktien zwischen 3,2 und 5,2 Prozent pro Jahr. Goldman Sachs erwartet sogar nur drei Prozent – und die Inflation ist da noch nicht mit einbezogen.
Als Gründe für die schmalen Renditen führt Goldman Sachs die derzeit hohe Bewertung von Aktien, die aktuelle Konzentration des S&P 500 auf wenige Tech-Unternehmen, die Wirtschaftslage und das gestiegene Zinsniveau an.
Eine Infografik mit dem Titel: Die fetten Börsenjahre sind vorbei
Entwicklung und Prognose von Goldman Sachs zur Renditeentwicklung des S&P 500
Ob diese Annahmen stimmen, werden Anleger in zehn Jahren wissen. Aber sie sind ein Szenario, mit dem kalkuliert werden muss. Anleger können es sich in einem solchen Umfeld nicht leisten, jährlich vier Prozent ihres Vermögens zu entnehmen, wie es die Vier-Prozent-Regel vorschlägt.
Immerhin: Anleihen könnten in diesem Umfeld laut Goldman Sachs besser performen als Aktien. Auch alternative Assets (Private Equity, Rohstoffe, Bitcoin) sind aussichtsreich. Doch sie machen die Konstruktion eines Portfolios komplexer und erfordern mehr Fachwissen.
Der Tisch des Bankers, Gemälde von Michael Harnett © imagoDie Unsicherheit über die künftigen Renditen erklärt auch, warum die Berechnungen der Vermögensverwalter auseinanderklaffen. Angenommen, die globalen Aktienmärkte würden weiter so stark performen, wie in den vergangenen 15 Jahren (durchschnittlich zwölf Prozent pro Jahr), könnte der Beispiel-Anleger schon mit 830.000 Euro den Ruhestand antreten, so Olaf Bender vom Vermögensverwalter ficon. Ein unwahrscheinliches Szenario. Stattdessen sollte vorsichtig kalkuliert werden – und entsprechend mehr Kapital angespart werden.
In Anbetracht der zurückliegenden Börsenjahre sieht Bender aber die Gefahr, „dass viele Anleger inzwischen zu relaxt auf die Märkte blicken“. Die Notenbanken trieben in den vergangenen Jahren die Börsenkurse nach oben. Das kann aufgrund steigender Staatsverschuldung und latenten Inflationsdrucks nicht dauerhaft funktionieren.
Zudem ist auch das Rendite-Reihenfolge-Risiko zu berücksichtigen, so die SVA Vermögensverwaltung Stuttgart. Es besagt: „Entnahmen in einem Bärenmarkt sind kostspieliger als Entnahmen im Bullenmarkt.“ Dabei gilt:
Wer genau dann 50.000 Euro entnimmt, wenn das Kapital in einer schwachen Phase unter das angesparte Vermögen rutscht, geht an die Substanz des Ersparten und läuft Gefahr, im Folgejahr mit weniger Kapital arbeiten zu müssen.
#2 Trugschluss: Die Inflation bleibt niedrig
Da Frugalisten die zukünftigen Inflationsraten nicht kennen, hantieren sie meist mit historischen Durchschnittswerten. Angesichts der inflationären Tendenzen unserer Zeit und der niedrigen Inflationsraten der vergangenen Jahre dürften historische Daten allerdings fehlleiten.
Obwohl EZB und Fed im Kampf gegen die hohen Inflationsraten siegesgewiss sind, wäre es leichtsinnig, die Inflation in der Finanzplanung beim Ziel der Notenbanken von zwei Prozent zu taxieren. An den Kapitalmärkten wird stets auf die drei D als strukturelle Inflationstreiber verwiesen: Demografie, Deglobalisierung und Dekarbonisierung. Sie schüren einen latenten Inflationsdruck.
Hinzu kommen die hohen Staatsschulden in den USA und Europa. Sie legen den Notenbanken Fesseln an. Denn der Kampf gegen die Inflationstreiber kann nur halbherzig geführt werden, wenn steigende Zinsen gerade mit Blick auf Südeuropa und Frankreich das Risiko von Staatspleiten bergen. Diese erzwungene Halbherzigkeit schwächt wiederum den Euro und könnte durch dadurch teurere Importe weitere Inflationsimpulse liefern.
Eine Infografik mit dem Titel: Die Schuldenberge des Westens
Die Verschuldung der Eurozone und der USA in Q2 2024, in Millionen Euro
Der Investor, der finanziell frei sein will, sollte zudem seine individuelle Inflation kennen. Je nach Lebensweise wirkt sich die Teuerung unterschiedlich stark aus – Autofahrer ärgern sich anders als Fahrradfahrer über Spritpreise, die Preise für Bio-Lebensmittel entwickeln sich stabiler als die von Produkten im Supermarkt und Wohnkosten werden in den Inflationsberechnungen der EZB nur unzureichend berücksichtigt.
Die empfundene Inflation ist deswegen oft höher als die offiziell ausgewiesene Rate. Eine Inflationsrate von drei statt zwei Prozent für die kommenden Jahre anzunehmen, wäre die sicherere Entscheidung.
#3 Trugschluss: Geiz ist dauerhaft durchhaltbar
Auf der Social-Media-Plattform Reddit berichtete ein Frugalist, wie schwer es ihm fiel, einen Urlaub zu genießen, weil er jeden Restaurantbesuch und jeden Ausflug auf die Goldwaage legte. Ein anderer Nutzer beklagte, wie sehr es ihn mit Blick auf seine Finanzen quäle, dass seine Kinder nie ihr Essen aufessen würden: „wie verschwenderisch“. Bei einem anderen Frugalisten zerbrach die Beziehung aufgrund des rigiden Sparverhaltens.
Die Reddit-Anekdoten zeigen, was es für ein psychologischer Kraftakt ist, eine Anlagestrategie einfach laufen zu lassen. Markus Richert arbeitet seit 14 Jahren als Finanzplaner beim Vermögensverwalter Portfolio Concept. Er weiß, wie oft Privatanleger dazu neigen, ihre Strategie anpassen zu wollen, im Glauben an höhere Renditen (was selten funktioniert). Richert sagt:
Nur wenige Privatanleger bringen die Disziplin mit, eine Strategie lang beizubehalten.
Den extrem sparsamen Lebensstil der Frugalisten dürften auf lange Sicht nicht viele Anleger durchstehen. Die selbstauferlegte Strenge und Sparsamkeit ist aus Sicht von Richert „beinahe religiös“.
Der arme Poet, Gemälde von Carl Spitzweg. Frugalisten entscheiden sich bereitwillig für ein Leben in äußerster Sparsamkeit. © imagoVor allem birgt diese Lebensweise Risiken, wie die Reddit-Anekdoten zeigen. Die Wissenschaft beobachtet diese Auswirkungen auch immer stärker bei der Masse der Kleinanleger. Drei Studien unterstreichen das:
Eine im Journal of Banking and Finance veröffentlichte Studie fand bei niederländischen Anlegern heraus, dass acht Prozent von ihnen Symptome, die Glücksspielstörungen ähneln, aufweisen. Die Studie ist aus dem Jahr 2020 – der Anteil dürfte angesichts der zunehmenden Verbreitung von Smartphone-Brokern größer geworden sein.
Eine Studie der University of Buffalo ermittelte, dass Menschen, die sich auf finanzielle Ziele fixieren, eher zur sozialen Isolation neigen.
Eine weitere Studie fand heraus, dass häusliche Gewalt zunimmt, wenn die Börse schlecht performt.
Die Ableitung daraus sollte jedem Anleger bewusst sein: Geldanlage erfordert Gelassenheit.
#4 Trugschluss: Das Leben in finanzieller Freiheit ist erfüllend
Genau genommen ist nicht die finanzielle Freiheit das Ziel. Stattdessen geht es um das, was durch die finanzielle Freiheit ermöglicht wird – der frühere Renteneintritt, die Befreiung vom Zwang zur Arbeit, die Zeit zur Selbstentfaltung.
Die Realität ist oft eine andere. Viele Menschen, die finanziell frei sind, blicken missmutig auf ihr neues Leben.
An der französischen Wirtschaftshochschule Insead laufen Untersuchungen mit Unternehmern, die nur noch von ihrem Vermögen leben. Erste Ergebnisse zeigen „emotionale Ambivalenzen“. Die Studienteilnehmer berichten, wie den neuen Freiheiten Gefühle von Leere und Angst gegenüberstehen. Es fehlt nun ein Ziel im Leben. Das Unternehmertum, das zuvor Identität gab, haben sie hinter sich gelassen.
Den Frugalisten auf Reddit geht es ähnlich. Ihre Hoffnungen an das Leben in finanzieller Freiheit erfüllten sich nicht. Ein Nutzer dachte, dass er nur noch Dinge tun würde, die ihm Spaß machen – die Zwänge des Alltags wie Elternabende, Reparaturen am Haus und Tierarztbesuche blieben trotzdem. Das Leben sei kaum anders als vor der finanziellen Freiheit. Ein anderer beklagt, dass sein Leben zu „sesshaft“ sei. Die Vorstellung vom ständigen Reisen blieb unerfüllt. Ein anderer erzählt, dass nun seine Arztrechnungen höher ausfallen und er deswegen nicht so viel Geld für Privates hat, wie erhofft.
Ein alter Mann zählt sein Geld, Gemälde von Salomon Koninck © imagoFinanzprofis wundern sich über solche Anekdoten nicht. Lennart Burger ist Vermögensverwalter bei der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung. Seiner Erfahrung nach verstärken Geld und das Erreichen finanzieller Ziele nur schon vorher existente Emotionen. Er sagt:
Wer ohne Geld unglücklich ist, wird es auch mit Geld sein – und umgekehrt genauso.
Die Studienlage bestätigt das. Mehr Geld macht glückliche Menschen glücklicher – hilft aber unglücklichen Menschen wiederum kaum, so eine Studie, an der unter anderem der Nobelpreisträger Daniel Kahneman mitwirkte. Der Zusammenhang zwischen Geld und Zufriedenheit sei zudem zwar statistisch vorhanden, aber schwach ausgeprägt. Andere Faktoren wie Gesundheit oder das soziale Umfeld haben oftmals weitaus größere Auswirkungen auf unsere Zufriedenheit als der finanzielle Status.
#5 Trugschluss: Jeder sollte finanzielle Freiheit anstreben
Eine „ambivalente Moralökonomie“ wurde Frugalisten in einem Artikel für das Journal of Cultural Economy attestiert. Die Autoren schreiben:
Wenn sich alle auf diese Weise zurückziehen würden, würde das ganze System zusammenbrechen.
Denn finanziell frei sein zu wollen, ist ein antikapitalistischer Impuls. Der Wunsch nicht zu arbeiten und dafür den Konsum einzuschränken, rüttelt am Fundament der Marktwirtschaft.
Gleichzeitig nutzen Frugalisten die Mechanismen des Kapitalismus – im konkreten Fall der Börse – für ihre Ziele. Sie isolieren also einen Teilaspekt des Kapitalismus, der ihnen nutzt, lehnen aber die Unannehmlichkeiten des Systems ab.
Wer nur aus den Erträgen seiner Investments lebt, wird zwar dafür belohnt, dass er sein Einkommen gespart hat und Risiken auf dem Kapitalmarkt eingegangen ist. Doch sobald er den Zustand erreicht hat, lebt er davon, dass die Arbeit anderer ihm Renditen beschert, die für sein Auskommen sorgen.
Wären Frugalisten eine Massenbewegung, würden sie den sozialen Zusammenhalt gefährden. Denn ohne Arbeit, kippt jede Gesellschaft ins Dysfunktionale.
Mit Aristoteles gegen die finanzielle Freiheit
Finanzielle Freiheit ist in der Theorie möglich – doch es ist ein Leben zwischen Extremen. Der Weg dahin ist – sofern man nicht über ein sehr hohes Einkommen verfügt – mühsam und die Phase danach ernüchternd. Es ist nicht das Geld, das glücklich macht. Stattdessen könnten sich Anleger fragen: Was ist mir eigentlich wichtig im Leben? Was würde ich tun, wenn ich finanziell frei bin? Und kann ich das nicht auch schon jetzt machen?
Der griechische Philosoph Aristoteles beschäftigte sich vor 2.400 Jahren mit den Bedingungen des Glücks. Die Eudaimonie – Glückseligkeit – erreicht der Mensch laut ihm nicht durch die Anhäufung von Geld, sondern durch das stetige Praktizieren guter Tugenden. Großzügigkeit, Mäßigung und Weisheit gehören für Aristoteles zu den wichtigsten Eigenschaften. Um sie zu erreichen, braucht es nicht die Vehemenz der Frugalisten, sondern bei allem, was der Mensch tut, Maß und Mitte.
Wäre vermutlich kein Frugalist geworden: der griechische Philosoph Aristoteles. Gemälde von Luca Giordano. © imagoDas Ziel der finanziellen Freiheit setzt so gesehen den falschen Fokus. Aristoteles hätte es gutgeheißen, das Glück nicht von materiellen Bedürfnissen abhängig zu machen. Den rigiden Weg der Frugalisten hätte er abgelehnt.
Wer sich stattdessen fragt, wie er am besten „aristotelisch“ investiert, findet einfache Antworten. Befreit von rigiden Sparzielen können moderate Investments in Dividendenaktien oder ETFs gute Mittel sein, um kontinuierlich in den Vermögensaufbau oder -erhalt zu investieren. Damit ist bei einem durchschnittlichen Einkommen nicht die Rente mit 40 zu schaffen – wohl aber ein genussvolles Leben und eine Vier-Tage-Woche in der Spätphase der Karriere.