Rentenpolitik

DIW schlägt „Boomer-Soli“ vor

Elena Blüm
16.07.2025
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Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat einen Boomer-Soli zur Stabilisierung des Rentensystems vorgeschlagen. Der würde Personen mit hohem Einkommen im Alter ab einer gewissen Höhe „moderat“ zur Kasse bitten, heißt es in der Mitteilung des DIW.

Die Ausgangslage: Es seien keine Reserven aufgebaut worden, „um die absehbaren finanziellen Belastungen des demografischen Wandels abzumildern.“ Demnach sei es laut DIW-Experte Stefan Bach „nicht fair“, die kommenden Lasten allein den jüngeren Generationen aufzubürden. Der Boomer-Soli träfe damit „in erster Linie gut versorgte Ruheständler, denen es nicht allzu weh tut, einen zusätzlichen Beitrag zu leisten“, so Bach.

Boomer-Soli zahlen sollen:

  • Haushalte, in denen mindestens ein Mitglied älter als 65 Jahre ist.

  • Szenario 1: Mit Einkünften aus Renten oder Pensionen über 902 Euro (Freibetrag). Keine Erwerbseinkommen.

  • Szenario 2: Mit Einkünften aus Renten oder Pensionen und Kapital- wie Mieteinkünften über 1.048 Euro (Freibetrag). Keine Erwerbseinkommen.

  • Die übersteigenden Einkünfte werden mit einem proportionalen Abgabetarif von zehn Prozent belastet. Möglich wäre auch ein progressiver Abgabetarif, heißt es in der Studie.

  • Die Abgaben fließen nicht in den Bundeshaushalt, sondern sollen innerhalb der älteren Generationen umverteilt werden.

Höher als durchschnittliche Einkommen sollen sich so um zwei bis drei Prozent verringern. Das Armutsrisiko ab 65 Jahren würde um 4,4 Prozentpunkte (Szenario 1) bis 13,6 Prozent (Szenario 2) reduziert, so das DIW.

Empfehlung für die Rentenpolitk: Die Studie soll als Empfehlung für die Rentenkommission dienen, die die Schwarz-Rote Regierung einberufen möchte, um die Rentenreform einzuleiten. Die Sonderabgabe wäre laut Studie unmittelbar umsetzbar.

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Veröffentlicht in The Pioneer Expert von Wolfram F. Richter.

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