Handelsstreit mit den USA

EU-Einigung auf mögliche Milliarden-Gegenzölle steht

24.07.2025
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Die Europäische Union hat sich auf eine milliardenschwere Liste mit möglichen Gegenzöllen von bis zu 30 Prozent im Handelsstreit mit den USA verständigt.

Eine Infografik mit dem Titel: Brüsseler Gegenwehr

Von zusätzlichen Gegenzöllen betroffene Importe aus den USA nach Produktgruppe, in Milliarden Euro

Das ist geplant: Wenn die Verhandlungen scheitern, könnten damit schnell Gegenmaßnahmen auf US-Exporte in die EU im Wert von mehr als 90 Milliarden Euro verhängt werden. Demnach sollen diese Zölle am 7. August in Kraft treten, sollte es bis dahin keine Verhandlungslösung geben. Die Gegenmaßnahmen umfassen den Angaben zufolge eine bereits beschlossene Liste mit Abgaben auf US-Einfuhren im Wert von 21 Milliarden Euro. Zusätzlich seien nach den neuesten Beschlüssen Importe im Wert von rund 72 Milliarden Euro betroffen.

EU und USA kurz vor Abkommen

Merz und Trump bestätigen, dass ein Deal bevorstehen könnte.

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Der Zollstreit: Die EU und die USA versuchen in diesen Tagen, eine weitere Eskalation im Zollkonflikt zwischen den beiden Handelsmächten zu verhindern – und stehen offenbar kurz vor dem Durchbruch. Die EU und die USA stehen offenbar kurz vor einem Handelsabkommen, das 15 Prozent Zölle auf europäische Importe vorsehen würde – ähnlich wie das Abkommen, das Donald Trump mit Japan geschlossen hat.

Am Rande eines KI-Events sagte Trump:

Wenn sie zustimmen, die Union für amerikanische Unternehmen zu öffnen, dann werden wir einen niedrigeren Zoll erheben.

Bundeskanzler Friedrich Merz sagte vor seinem Treffen mit Emmanuel Macron, man werde unter anderem über die „aktuelle Handelspolitik“ beraten, „zu der wir in diesen Minuten hören, dass es möglicherweise Entscheidungen geben könnte“.

So auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sie sagte auf einer Pressekonferenz nach einem EU-China-Gipfel in Peking:

Es gibt derzeit sehr intensive technische und politische Kontakte und Gespräche.

Schlimmeres wird vermieden: Wie die Financial Times anhand von Berichten von drei mit der Sache vertrauten Personen meldet, könnten beide Seiten im Rahmen des Deals auf Zölle für bestimmte Produkte verzichten – darunter Flugzeuge, Spirituosen und medizinische Geräte, so die Insider.

Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada, 16.05.2025 © Imago

Der Stand bislang: Seit April zahlen EU-Exporteure einen zusätzlichen Zoll von zehn Prozent auf Waren, die in die USA verschickt werden, während die Gespräche zwischen Washington und Brüssel weitergingen. Dieser kam zu den bereits bestehenden Zöllen von durchschnittlich 4,8 Prozent hinzu. Vor rund zwei Wochen hatte Trump angekündigt, ab dem 1. August neue hohe Zölle einführen zu wollen und die EU vor Gegenmaßnahmen gewarnt.

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Handelspolitiker im Europaparlament Bernd Lange im Kurzinterview.

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Veröffentlicht von Nils Heisterhagen.

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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dpa erstellt.

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