Die US-Notenbank Fed senkt den Leitzins um 25 Basispunkte. Es ist die erste Zinssenkung der Fed in diesem Jahr und wurde von den Märkten zuvor mit überwältigender Mehrheit erwartet. Diese gehen mehrheitlich davon aus, dass es auf den anstehenden Sitzungen zu weiteren Zinssenkungen kommt. Die Spanne liegt nun bei 4,0 bis 4,25 Prozent, teilte der Offenmarktausschuss der Fed in Washington mit.
Der jetzige Zinsschritt wurde vor dem Hintergrund eines sich abschwächenden Arbeitsmarktes beschlossen. Die US-Arbeitslosenquote stieg im August auf 4,3 Prozent. Der Beschäftigungszuwachs wurde jüngst für die zwölf Monate bis März 2025 um 911.000 Stellen nach unten korrigiert.
In Abwägung des Doppelmandats der Fed – Preisstabilität und Vollbeschäftigung – legten die Verantwortlichen um Gouverneur Jerome Powell darum zuletzt in ihrer offiziellen Kommunikation den Fokus auf den Arbeitsmarkt. Zuvor richtete sich ihr Augenmerk verstärkt auf die Inflation, die im August auf 2,9 Prozent stieg und sich damit vom Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank entfernte.
Der neue Fed-Gouverneur Stephen Miran nahm erstmals an der Sitzung teil. Zuvor war er Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump. Miran ist Befürworter sinkender Zinsen und unterstützt damit den von Trump geforderten geldpolitischen Kurs. Er war der einzige Fed-Gouverneur, der für eine Senkung um 50 Basispunkte plädierte.
Stephen Miran, Wirtschaftsberater von Donald Trump © ImagoIn den vorigen Wochen plädierte der Präsident wiederholt energisch für sinkende Leitzinsen. Seiner Einschätzung nach sei die Inflation unter Kontrolle, und die restriktive Beibehaltung der Fed eine Bremse für die US-Wirtschaft. Fed-Chef Powell verunglimpfte er als „Loser“ und „Mr. Too Late“ und drohte mit seiner Absetzung. Die Vorgänge lösten eine Diskussion um die Unabhängigkeit der Notenbank aus.
Für die Aktienmärkte ist nun entscheidend, ob und wie konsequent es zu weiteren Zinssenkungen kommt. Vor dem heutigen Zinsschritt galten weitere Senkungen im Oktober, Dezember und im neuen Jahr als weitgehend sicher. Die Fed wiederum muss im Auge behalten, ob sich der Arbeitsmarkt weiter abschwächt und inwieweit die US-Zollpolitik die Inflation weiter anheizt.