Schienenverkehr

Flixtrain: Milliardeninvestment in Flotte

Teilen
Merken
 © Imago

Ansage an die Deutsche Bahn: Der Reiseanbieter Flix will sein Angebot im Fernverkehr weiter ausbauen – mit bis zu 65 neuen Zügen, die auf Augenhöhe mit dem ICE und den Zügen anderer Staatsbahnen in Europa, so André Schwämmlein, CEO der Flix SE.

Flixbus-Geschäftsführer André Schwämmlein © dpa

Die technischen Einzelheiten:

  • Die 65 Schnellzüge seien beim spanischen Zugbauer Talgo bestellt worden. 30 der Züge seien bereits fest bestellt, 35 weitere könnten optional abgerufen werden, teilte Flix mit.

  • Die Lokomotiven dafür sollen von Siemens kommen. Basis sei deren Modell 230, das auch für einige ICEs der Deutschen Bahn genutzt wird.

  • Bis zu 230 Kilometer pro Stunde sollen die neuen Züge schnell werden – und über einen barrierefreien Einstieg verfügen.

  • Es soll Wlan an Bord geben und (anders als in bisherigen Flix-Zügen) auch Klimatisierung.

Zum Vergleich: Die DB hat rund 400 ICEs im Bestand.

Damit will Flix den Produkten der DB zwar Konkurrenz machen, diese aber nicht nachahmen. Gegenüber The Pioneer beschreibt Schwämmlein die Ausbauabsichten des Unternehmens so:

Deutschland braucht keinen zweiten ICE – den gibt es schon. Sondern Flixtrain wird ein Produkt sein, das sich davon differenziert.

Flixbus-Gründer André Schwämmlein über Resilienz

Gabor Steingart präsentiert das Pioneer Briefing.

Jetzt hören

Veröffentlicht in The Pioneer Briefing Business Class Edition von Gabor Steingart.

Podcast mit der Laufzeit von

Kosten werden nicht gescheut: Für das gesamte Paket inklusive Wartung der Züge gibt der Münchner Konzern eigenen Angaben zufolge 2,4 Milliarden Euro aus. Offen bleibt, bis wann die Züge ausgeliefert werden sollen.

Um das Sechsfache vergrößert: Bisher ist Flix im Fernverkehr auf der Schiene unter der Marke Flixtrain einer der wenigen Wettbewerber der Deutschen Bahn – allerdings mit lediglich 13 Zügen, die in der Regel von Partnerunternehmen betrieben werden. Mit dem Kauf der neuen Züge wird die Flotte somit sechsmal so groß wie zuvor.

Flix-Chef und Co-Gründer Schwämmlein betonte eine langfristige Planung:

Wir verfolgen mit FlixTrain eine langfristige Strategie und werden unser Angebot in den kommenden Jahren deutlich vergrößern. Wir wollen nicht nur unseren Marktanteil erhöhen, sondern auch den Markt selbst deutlich vergrößern.

Grenzüberschreitung: Laut Schwämmlein sollen die neuen Züge für das gesamte deutsche Netz zugelassen werden, also auch für die speziell ausgebauten ICE-Strecken. Aber auch die europäischen Nachbarländer, wo häufig unterschiedliche Stromversorgungssysteme zum Einsatz kommen, will Flix befahren. Schwämmlein sagte:

Wir wollen mit dem gleichen Zug ganz bewusst mehrere Länder bedienen können.

Begrüßt wird das auch von der neuen Bundesregierung. Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) zeigte sich erfreut:

Dass ein deutsches Tech-Unternehmen in dieser Größenordnung investiert, ist ein starkes Signal für den Schienenmarkt.

Deutsche Bahn: Missmanagement nach Plan

Bahnchef Richard Lutz könnte seinen Job verlieren.

Artikel lesen

Veröffentlicht von Christian SchlesigerClaudia Scholz.

Artikel